So findest du die perfekte SEO-Agentur

Die richtige SEO-Agentur zu finden, ist nicht immer einfach. Wir sagen dir, welche Fragen du stellen und auf welche KPIs du achten solltest.

Von Wiebke Unger
25.06.2020
Veröffentlicht am 25.06.2020

15 Minuten

Das erfährst du in diesem Beitrag:

1

Wie triffst du die richtige Vorauswahl?

2

Was sind die wichtigsten Kriterien?

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Wie solltest du bei der Qualitätskontrolle vorgehen?

Die Suche nach „SEO-Agentur“ fördert bei Google ungefähr 3.470.000 Ergebnisse zutage. Zu den organischen Suchergebnissen gesellen sich zahlreiche Werbeanzeigen; und alle versprechen sie eines: den schnellen Weg zur besten und erfolgreichsten Agentur, mit der deine Rankings durch die Decke gehen werden.

Doch SEO ist ein Thema, bei dem sich viele EntscheiderInnen nur wenig auskennen. Das liegt ganz einfach daran, dass sie damit beschäftigt sind, ein Unternehmen zu lenken. Da ist dann wenig Zeit, auch noch die Feinheiten der Suchmaschinenoptimierung zu erlernen. Damit du trotzdem einschätzen kannst, ob eine Agentur es ehrlich mit dir meint, haben wir die wichtigsten Grundregeln für die Suche nach einer SEO-Agentur für dich zusammengefasst.

In vier Schritten zum Erfolg

Die Suche nach einer guten SEO-Agentur ist nicht ganz einfach. Das Angebot ist riesig und zwischen all den durchschnittlichen AnbieterInnen lauern auch schwarze Schafe. Es ist also nicht ganz einfach, in diesem Umfeld die wahren Künstler und Künstlerinnen zu entdecken und zu erkennen. Im Gegenteil: Es ist ein langer Weg.

© Deanna Ritchie, Unsplash

Viele Wege führen zum Ziel – doch dafür musst du dein Ziel erst einmal kennen

Zuallererst musst du herausfinden,was du genau suchst. Denn nur, wenn du deine Ziele kennst und benennst, kannst du auch jemanden finden, mit dem du diese erreichen kannst.

Bei deiner Suche nach dem bzw. der passenden DienstleisterIn solltest du dann in mehreren Schritten vorgehen. Diese kann man grob in folgendes Raster einteilen:

Durch ausführliche Recherche eine Vorauswahl treffen

Den bzw. die AnbieterIn und seine bzw. ihre Arbeitsweise in persönlichen Gesprächen kennenlernen

Das Angebot testen

Den Anbieter oder die Anbieterin neu bewerten und daraus die richtigen Schlüsse ziehen

Vorauswahl

Bevor du dich auf die Suche begibst, sei dir über folgende Dinge im Klaren:

Günstig und gut schließt sich in der Regel aus

Ohne klare Wünsche von deiner Seite wird die Zusammenarbeit schwierig

Du brauchst höchstwahrscheinlich mehr Zeit, als du denkst

Die Suchmaschinenoptimierung ist eine Leistung, die viel Erfahrung und Können erfordert. Ein guter SEO kann und wird sich daher nicht zum Dumpingpreis anbieten. Sparst du an dieser Stelle, so ist der Weg zum Ranking-Abfall oder gar zur Abstrafung nicht weit. Und dann ist eine nachträgliche Korrektur deutlich teurer und aufwendiger, als wenn du gleich in eine/n vernünftige/n AnbieterIn investiert hättest.

Stelle dir daher folgende Fragen:

„Was möchte ich erreichen?“

„Was ist es mir wert, das zu erreichen?“

Erst wenn du diese Fragen klar beantworten kannst, kannst du dich auf die Suche nach dem oder der passenden DienstleisterIn machen.

Wo findest du den richtigen Dienstleister?

Die Google-Suche ist dann nur die erste Anlaufstelle, an der du dir einen Eindruck über die Agenturlandschaft verschaffen kannst. Du musst unbedingt auch andere Informationsquellen mit einbeziehen. Im SEO- und Online-Marketing gibt es davon einige.

© Benjamin Dada, Unsplash

Nur der erste Schritt: Eine Suche bei Google

Hier sind vor allem die Fachzeitschriften und Veranstaltungen hilfreich. SEO-Magazine und Fachbeiträge in Marketing-Magazinen geben dir wichtige Einblicke in die Kompetenzen einzelner DienstleisterInnen. Auf Messen und Fachkonferenzen präsentieren sie sich oft noch detaillierter und sind immer für direkte Gespräche zu haben. So kannst du direkt einige Anbieter und Anbieterinnen aussieben, mit denen es am Ende doch nicht passen wird.

Falls du dich in der Materie noch nicht auskennst, findest du hier eine Liste mit interessanten Blogs und Messen, auf die du dich im Zweifelsfall verlassen kannst. Einige von ihnen bieten auch Agenturverzeichnisse, in denen du kostenfrei stöbern kannst.

Messen/Konferenzen vor Ort und digital

Diese Informationsquellen lohnen sich vor allem aus einem Grund: Agenturen arbeiten oft mit Verschwiegenheitsklauseln und dürfen dann keine Referenzen (seien es KundInnen oder Projekte) nennen. Und wenn doch, dann lass dich nicht von großen Namen blenden. Prüf selbst, ob die Agentur tatsächlich mit dem oder der ReferenzkundIn zusammengearbeitet hat – und wie zufrieden dieser im Endeffekt war.

Kennenlernen

Hast du einige AnbieterInnen gefunden, mit denen es für dich passen könnte, dann wird es Zeit, diese näher kennenzulernen. Dafür solltest du kurz Kontakt aufnehmen und um einen persönlichen Termin bitten – ob dieser dann in einem Konferenzraum, via Skype oder am Telefon stattfindet, ist erst einmal zweitrangig.

© rawpixel.com, Unsplash

Ein erstes Treffen muss nicht immer in einem Konferenzraum stattfinden

Nun geht es darum, dass du dir ein Bild über die Arbeitsweise des Dienstleisters bzw. der Dienstleisterin verschaffst. So muss sich die SEO-Agentur zunächst einmal im Rahmen der Google-Richtlinien bewegen und auf Nachfrage explizit von Verstößen abraten.

Ein positives Indiz ist auch, wenn dir nicht ein sofortiger Starttermin angeboten wird. Zum einen sind gute AnbieterInnen oft für einige Zeit im Voraus ausgebucht. Zum anderen braucht das SEO-Team auch etwas Vorlaufzeit, um zielgerichtet starten zu können. Eine gute Agentur sollte ihre Arbeit nicht von heute auf morgen aufnehmen – schon gar nicht direkt nach dem ersten Gespräch, in dem man sich ja eigentlich nur beschnuppern wollte.

Kommunikation ist alles

Vielmehr solltest du zunächst die zentralen Leitplanken einer möglichen Zusammenarbeit ausführlich besprechen. Vor allem im Hinblick auf den Ablauf und die Bedingungen sollten alle Beteiligten einen Konsens finden. Und auch die Chancen und Risiken, die sich für beide Seiten ergeben, sollten hier klar umrissen werden.

Denn nicht nur du bist auf der Suche nach dem perfekten Partner. Auch der Dienstleister bzw. die Dienstleisterin sollte nicht wahllos jeden Kunden oder jede Kundin annehmen, sondern sich auf die konzentrieren, denen er bzw. sie wirklich helfen kann. Hier muss er oder sie ehrlich kommunizieren, welche Angebote er bzw. sie machen kann – und wofür du dich vielleicht lieber an jemand anderen wenden solltest. In solchen Fällen kannst du auch nach entsprechenden Empfehlungen fragen.

Grundsätzlich ist es wichtig, dass du dir Zeit nimmst. Wenn du schon in 14 Tagen einen Relaunch oder Live-Gang haben möchtest, dann ist es jetzt eh schon zu spät. Keine seriöse Agentur könnte einen solchen Zeitplan so mit dir umsetzen, dass du davon etwas hast. Kümmere dich also frühzeitig darum, alle DienstleisterInnen für die anstehenden Schritte an Bord zu holen.

Arbeitet der Anbieter bzw. die Anbieterin seriös?

Sind diese grundlegenden Punkte geklärt, so ist eine der zentralen Fragen an die Agentur, die nach der Arbeitsweise. Mit der Antwort auf diese Frage kannst du sehr schnell erkennen, ob es zwischen euch funken kann oder ob es beim Flirt bleibt. Wer dir spezifische Rankings verspricht, ist kein/e seriöse/r AnbieterIn und sollte direkt aus der Vorauswahl fliegen. Wer nicht transparent kommuniziert, ist nicht vertrauenswürdig. Und wer sagt: „Wir können alles!“, kann im Zweifelsfall nichts richtig. So wichtig fächerübergreifende Kompetenzen auch sind, so abschreckend sind die 360°-Agenturen, die einfach alles irgendwie mitmachen.

Die Agentur sollte zuallererst bereit sein, ihre internen Abläufe und ihre Herangehensweisen an neue Problemstellungen offenzulegen. So kannst du beurteilen, ob die Arbeitsweise generell gut strukturiert und organisiert ist. Frage die Agentur daher mit Nachdruck, wie sie sich deinem Projekt nähern wollen und wie sie die notwendigen Arbeitsschritte festlegen.

Hierbei spielt auch die Flexibilität eine wichtige Rolle. SEO-Maßnahmen müssen oft über einen längeren Zeitraum vorbereitet werden. Dabei kann es aber immer nötig sein, spontane Änderungen am Plan vorzunehmen (zum Beispiel aufgrund eines Google-Updates). Der Berater bzw. die Beraterin muss also die Zukunft gewissenhaft planen, darf aber nicht steif und fest auf diesen Plan beharren, wenn sich die Gegebenheiten ändern. SEO sollte in vielen einzelnen Schritten erfolgen, um so aus den vielen einzelnen Aspekten ein stimmiges Gesamtbild entstehen zu lassen.

© https://www.sistrix.de/frag-sistrix/google-algorithmus-aenderungen/

Die bestätigten Google-Updates der letzten Jahre – und es gab noch viele weitere, die nicht bestätigt wurden

Der bzw. die AnbieterIn darf daher nicht einfach nach Checklisten arbeiten oder dir das gleiche Angebot machen, wie vielen anderen auch. Jede Website ist einzigartig und daher müssen DienstleisteInnen auch dezidiert auf deine Situation eingehen. Das kann auch bedeuten, dass sie dir von Dingen abraten, die du gerne hättest, und stattdessen ein anderes Vorgehen empfehlen. Hier musst du dann schauen, ob du den AnbieterInnen schon so weit vertraust, dass du dich darauf einlassen möchtest – eine gute und verständliche Begründung der Vorschläge kann immer helfen.

Im Zuge dessen kannst du gleich einen weiteren wichtigen Punkt abklopfen: früher oder später geht es an die Umsetzung. Lass dir erklären, wie dich die Agentur hier unterstützen kann. Dass eine Beratungsagentur nicht jedes Kundenprojekt mit eigenen EntwicklerInnen und ProjektmanagerInnen ausstatten kann, ist klar; mit ihnen kommunizieren sollte sie aber. Frage daher, ob die Agentur auch mit den direkt an der Umsetzung beteiligten Entwicklern sprechen, ihnen gegebenenfalls Tickets schreiben und Aufgaben abnehmen wird.

Wer arbeitet an deinem Projekt?

Kein Berater bzw. keine Beraterin kann und muss alles kennen, können und schon mal erlebt haben. Aber er muss wissen, wen er fragen kann. Mach dich daher schlau, inwiefern der interne und externe Austausch geregelt ist. Es ist wichtig, dass der Berater bzw. die Beraterin ein Netzwerk hat, auf das er im Zweifelsfall zurückgreifen kann.

Dazu gehört auch, dass das Set-up ausfallsicher ist. Oft kommt es vor, dass Agenturen einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin an ein Kundenprojekt setzen und mit ihm bzw. mit ihr dann das Kundenprojekt steht und fällt. Sicher ist es für Agenturen nicht wirtschaftlich, jedem Kunden bzw. jeder Kundin mehrere BeraterInnen zur Seite zu stellen. Aber ein Sicherungs- und Austausch-System muss vorhanden sein. Fällt der bzw. die BeraterIn aus, muss ein/e StellvertreterIn zur Stelle sein. Frage deshalb nach, wer für dich und deine Projekte zuständig sein wird und was passiert, wenn er einmal ausfällt.

Testen

Hast du all diese Punkte zu deiner Zufriedenheit geklärt, dann geht es ans Eingemachte: die Zusammenarbeit. Doch bevor du dich einem Anbieter bzw. einer Anbieterin komplett verschreibst, solltest du ihn der sie bei einem kleineren Projekt testen. Das bedeutet, dass du dich nicht direkt für ewige Zeiten an eine Agentur binden solltest. Frage nach einem kleinen Probeprojekt zum Start oder stelle sicher, dass die Verträge auch relativ kurzfristig gekündigt werden können, wenn es doch nicht so gut passt wie erhofft.

Achte dann in der Testphase vor allem darauf, dass alle Versprechen aus den Vorgesprächen eingehalten werden. Außerdem sollten die Vorbereitungen akribisch durchgeführt werden. Es müssen alle Stakeholder mit im Boot sein (Marketing, IT, SEO, Produktentwicklung) und die Kommunikation sollte weiterhin – auch und gerade bei Problemen – offen und transparent ablaufen.

Die Kommunikation zwischen alles Stakeholdern ist besonders wichtig!

Neu bewerten

Wenn du diese Stufen durchlaufen hast, hast du hoffentlich eine Agentur gefunden, mit der die Zusammenarbeit erfolgreich und harmonisch abläuft. Doch du solltest nichtsdestotrotz weiterhin wachsam bleiben. Dazu gehört auch, dass du deine Auswahl immer wieder neu bewertest:

Liefert die Agentur weiterhin gute Arbeit ab?

Sind die AnsprechpartnerInnen immer noch die gleichen oder gibt es einen häufigen Wechsel?

Ist der Dienstleister bzw. die Dienstleisterin kritikfähig und kann er oder sie Entscheidungen begründen?

Wird flexibel auf Probleme reagiert?

Werden die Arbeitsweisen immer wieder kritisch hinterfragt und an die aktuellen Herausforderungen angepasst (z. B. Desktop vs. Mobile)?

Gibt es ein verständliches und zielführendes Reporting?

Werden Termine eingehalten?

Nur wenn du all diese Fragen positiv bewertest, solltest du dich für ein „Weiter so“ entscheiden. Andernfalls solltest du deine Kritik zur Sprache bringen oder – wenn es nicht anders geht – den Suchprozess von Neuem starten.

Mit 10 Fragen zum Erfolg

Es ist möglich, die perfekte Agentur für deine Ansprüche zu finden. Doch der Erfolg hängt auch von dir ab – und von den Fragen, die du in der Kennenlernphase stellst. Die folgenden 10 Fragen sind essenziell, um deinen Erfolg bei der Suche nicht zu gefährden:

1. Was sind die Referenzen und sind sie belastbar?

2. Hält sich die Agentur an die Google-Richtlinien?

3. Wird offen und transparent kommuniziert?

4. Wird genug Vorlaufzeit eingeplant?

5. Wie sind die internen Abläufe?

6. Wird flexibel auf Probleme und Neuerungen reagiert?

7. Gibt es ein Netzwerk, das bei Problemen helfen kann?

8. Sind immer mindestens zwei BeraterInnen über dein Projekt im Bilde?

9. Kann erst einmal ein Probeprojekt durchgeführt werden bzw. was sind die Kündigungsfristen? 

10. Und ganz wichtig: Werden spezifische Rankings versprochen? Wenn ja, dann nimm die Beine in die Hand und renn weg.

© Jonathan Simcoe, Unsplash

Stelle alle Fragen, die dir einfallen

Doch auch diese 10 Fragen helfen dir nur weiter, wenn du genau weißt, was du willst. Doch was sind sinnvolle Kriterien bei der Agenturauswahl?

Vor einiger Zeit haben wir bei LEAP/ unsere KundInnen zu einigen agenturrelevanten Themen befragt. Eines davon war: Auf Grundlage welcher Kriterien entscheidet ihr euch für (oder gegen) eine Agentur. Die spannendsten Findings dieser Fragerunde haben wir im Folgenden für dich zusammengefasst.

Fachwissen, Transparenz und Empfehlungen ganz oben

Ganz oben auf der Liste steht, wenig überraschend, das Fachwissen der Agentur und ihrer MitarbeiterInnen. Das umfasst sowohl das allgemeine Wissen als auch das technische und strategische Know-how.

Da es für Außenstehende aber oft schwer ist, das einzuschätzen, sind Empfehlungen extrem wichtig. Diese können im Bestfall durch KollegInnen und Bekannte kommen – aber auch starke Referenzen sind nicht zu verachten.

Agenturen sollten also nicht nur wirklich gute Arbeit leisten, sondern ihre Kunden und Kundinnen auch dazu bringen, darüber zu sprechen. Doch Zweiteres ist gerade in der SEO leichter gesagt als getan – denn viele KundInnen möchten aus Wettbewerbsgründen (verständlicherweise) nicht als Referenz genannt werden.

Hier liegt es dann an dir, einen Anreiz zu schaffen, um die Kunden und Kundinnen umzustimmen. Dinge wie Rabatte, zusätzliche Leistungen oder gemeinsame Stände auf Messen sind dabei nur einige Wege, auf denen du an positive Referenzen kommen kannst.

Das sagen unsere Kunden zu ihren wichtigsten Auswahlkriterien

Abrechnungsmodelle und Exklusivität weniger wichtig

Etwas überraschend stehen weder das Preis-Leistungs-Verhältnis noch die angebotenen Abrechnungsmodelle (wie beispielsweise erfolgsbasierte Zahlungen) ganz oben auf der Liste. Es scheint zumindest im Premium-Sektor wichtiger zu sein, dass die Agentur gute Arbeit leistet, als dass sie richtig günstig ist. Leistung lohnt sich also.

Ebenso ist es den wenigsten Kunden wichtig, dass die Agentur eine Exklusivität in ihrer Branche anbietet. Nichtsdestotrotz ist es hier immer sinnvoll, sich auf Agenturseite zu überlegen, wie man mit mehreren KundInnen in einer Nische umgeht. Das reicht von unterschiedlichen AnsprechpartnerInnen über eine Regel, wie nah sich mehrere Kunden und Kundinnen in Angebot und Zielgruppe sein dürfen. Es kommt dabei aber sehr auf die Agentur, ihre Ausrichtung und ihr Kundensegment an.

Verbände, Website-Design und Internationalisierung am unwichtigsten

Es scheint, als würden wir den Wert der Zugehörigkeit zu Verbänden überschätzen. In unserer Umfrage war es mit einigem Abstand der unwichtigste Punkt und wurde nur einmal genannt. Es ist also schön, ein Trust-Siegel (z. B. vom BVDW) auf der Website zu haben, es scheint aber keinen großen Einfluss auf potenzielle KundInnen zu haben.

Gleiches gilt interessanterweise auch für die Website an sich. Das eine ansprechende Website Vertrauen schafft und die Kaufentscheidung begünstigt, gilt eigentlich als ausgemacht. In unserer Branche scheint es aber eher so zu sein, dass man eine gute Website haben sollte, um nicht negativ aufzufallen. Denn auch wenn nur wenige unserer Kunden und Kundinnen die Website als wichtiges Entscheidungskriterium nennen, so dürfte sie trotzdem abschreckend wirken, wenn sie nicht gut gemacht ist.

Vergleichsweise unwichtig ist für die meisten KundInnen auch, ob eine Agentur ihre Dienstleistungen international anbietet. Logischerweise ist das nur für Unternehmen interessant, die selbst auch eine internationale Zielgruppe haben.

Was spricht gegen eine Agentur?

Neben diesen Einblicken haben uns die Befragten auch mitgeteilt, was für sie die größten Hürden sind, um eine Online-Marketing-Agentur zu beauftragen. Das Ergebnis sah dabei folgendermaßen aus:

Warum Unternehmen keine Agentur beauftragen

Wenig überraschend haben viele große Unternehmen bereits ein Inhouse-Team und benötigen daher höchstens projektbezogen einmal Hilfe. Viele sagen auch klipp und klar, dass sie kein Budget für so etwas haben.

Der zweite Punkt steht in direkter Verbindung zum dritten: Einige Firmen sehen einen schlechten Return-On-Investment durch Online-Marketing-Maßnahmen. Hier liegt es an den Agenturen, dafür zu sorgen, dass ihre Partner und Partnerinnen einen wirklichen Anstieg ihrer Umsätze und Gewinne merken. Dann hat sich auch die Aussage „kein Budget“ schnell erledigt.

Immer wieder passiert es auch, dass ein Unternehmen schlechte Erfahrungen mit einer Agentur gemacht hat – und dann allen anderen Agenturen ebenfalls misstraut. Während das vielleicht im ersten Moment verständlich ist, hilft in diesem Fall vor allem Transparenz im Hinblick auf die Maßnahmen, das Reporting und die Abrechnungsmethoden, um auch skeptische Unternehmensvertreter zu überzeugen. Hier können dann auch starke Referenzen nicht schaden.

Es gibt darüber hinaus auch eine kleine Gruppe an Unternehmen, die Online-Marketing als irrelevant oder nutzlos ansehen. Hier hilft dann nur langfristige Aufklärungsarbeit, um die Verantwortlichen vom Gegenteil zu überzeugen.

Wie kommen schlechte Erfahrungen mit SEO-Agenturen zustande?

Fallen Clicks, Impressions und die Sichtbarkeit für deine Website ab, muss sich deine SEO-Agentur eventuell auf Fragen von dir gefasst machen wie zum Beispiel: Bringt die Zusammenarbeit überhaupt etwas? Was hat die Agentur falsch gemacht? Wo bleiben die Rankings? Warum wurden Fehler nicht frühzeitig erkannt?

Einbußen bei der Sichtbarkeit sind aber nur einer von vielen Gründen, die zu Unzufriedenheit auf Seiten des Kunden bzw. der Kundin führen können. Auch mangelhafte Arbeitsergebnisse, Unzuverlässigkeit usw. können dazu führen, dass der gewünschte Erfolg bei der Optimierung ausbleibt.

Das ist wichtig, schließlich hat dies auch Folgen für deinen Umsatz. Wenn die Agentur ausweicht, ist das ein schlechtes Zeichen und du solltest dem nachgehen.

Erwarte belastbare Antworten auf deine Fragen

In den meisten Fällen entstehen die Probleme durch Missverständnisse. Zumal in der Regel alle Beteiligten gute Absichten verfolgen und sich eine optimale Kooperation wünschen.

Die häufigsten Probleme zwischen KundInnenn und SEO-Agentur sind auf die folgenden grundlegenden Hürden zurückzuführen:

Unklare Ziele und Erwartungen an die Beratung

Betriebsblindheit der SEO-Experten

Mangelnde Kommunikation mit negativen Folgen für die Vertrauensbasis

Wir gehen nun näher auf diese verschiedenen Aspekte ein. Und vor allem geben wir dir einige praktische Hinweise, wie du solche Probleme jetzt und in Zukunft vermeidest.

Warum gab es schlechte Ergebnisse?

Schlechte Erfahrungen bei der Betreuung durch eine SEO-Agentur können also vielfältig sein und sich sowohl auf die praktische Zusammenarbeit als auch auf die erbrachten Leistungen beziehen. Oder aber sie manifestieren sich als „ungutes Bauchgefühl“. Wir unterteilen sie hier in drei verschiedene Bereiche: harte und weiche Faktoren sowie Projektmanagement.

Welche Fehler hat die Agentur gemacht?

Oftmals gibt es Fehler, die immer wieder auftreten. Was Auftraggeber häufig beklagen, sind zum Beispiel diese Punkte:

Harte Faktoren

Meine Erwartungen werden nicht erfüllt. Ich sehe keine Rankingverbesserungen.

Fehler(-meldungen) wurden nicht frühzeitig erkannt

Die Qualität der Arbeitsergebnisse entspricht nicht meinen Vorstellungen

Es fehlen klare Ziele, Messwerte, Deliverables und ein Umsetzungsplan

Die SEO-Leistungen sind zu teuer. Es kommen immer mehr Kosten auf mich zu, die ursprünglich nicht vereinbart waren.

Wir haben unterschiedliche Meinungen zu den notwendigen SEO-Maßnahmen

Es fehlt eine gemeinsame Strategie

Weiche Faktoren

Ich habe selbst keine Ahnung von SEO, und die Agentur kann es nicht ausreichend erklären

Die Agentur geht nicht auf meine Wünsche und Fragen ein

Wir reden aneinander vorbei. Meine AnsprechpartnerInnen hören mir nicht zu.

Wir verstehen uns zwischenmenschlich nicht

Die Agentur geht auf Feedback nicht ein und macht immer wieder die gleichen Fehler

Projektmanagement

Alle paar Wochen eine andere Person: Mir ist unklar, wer mein/e AnsprechpartnerIn ist

Ich erreiche meine AnsprechpartnerInnen nicht oder erhalte zu spät Rückmeldung

Die Agentur hält sich nicht an vereinbarte Fristen

Ich erhalte kein Reporting über die erbrachten Leistungen und das Budget. Oder aber die Rechnungen sind unverständlich.

Protokolle sind lückenhaft oder fehlen komplett

Erwarte belastbare Antworten auf deine FragenKleine Probleme bringen oft viel Frustration!

Na, erkennst du deine Probleme wieder? Die Liste lässt sich gewiss noch um einige Punkte erweitern. Im nächsten Abschnitt geht es darum, wie du diese Probleme am besten vermeidest.

Wie arbeite ich erfolgreich mit einer SEO-Agentur zusammen?

Eine gute SEO-Agentur geht auf den unterschiedlichen Wissensstand ihrer PartnerInnen ein und kann ihr Know-how zielgruppenspezifisch weitergeben. Wenn du gar keine Ahnung von der Suchmaschinenoptimierung hast, solltest du dir vorher unbedingt einige Basics anlesen. Denn das erleichtert die Kooperation mit dem SEO-Dienstleister ungemein.

Die Suchmaschinenoptimierung ist stark von Google und seinen Algorithmus-Anpassungen (Google Core Updates und unbestätigte Updates) abhängig. Diese Unsicherheit erfahren alle SEO-Experten, egal ob SEO-Agentur oder Inhouse-SEO. Zu wissen, wie Google und andere Suchmaschinen funktionieren, fördert dein Verständnis und den Austausch in der Zusammenarbeit. Dann wirst du verstehen, dass ein Einbruch nach einem Google-Update viele verschiedene Gründe haben kann.

Wie kann ich es in Zukunft besser machen?

Das ist jetzt natürlich die alles entscheidende Frage. Hierzu nun einige praxisbewährte Expertentipps:

1. Dokumentation: Alle Absprachen schriftlich festhalten

Nicht erfüllte Erwartungen und Probleme, die mit der konkreten Leistungserbringung zu tun haben, lassen sich oft vermeiden, indem du alles gut dokumentierst. Das bedeutet, dass Erwartungen und Ziele von Beginn an von beiden Seiten formuliert und auch schriftlich festgehalten werden.

Eine gute Agentur erarbeitet zunächst ein SEO-Audit und erstellt eine Strategie für die Optimierung der Website des Unternehmens. Lege möglichst schon im Vertrag fest, welches die konkreten Leistungen sind. Vermeide schwammige Formulierungen, die unterschiedlich ausgelegt werden können. Poche auf Überarbeitung, wenn du nicht zufrieden bist.

Eine gemeinsame Roadmap erleichtert die Orientierung in der Zusammenarbeit, so wissen alle Beteiligten stets, was geplant ist und wo man zurzeit steht. Gesprächsprotokolle und übersichtliche E-Mail-Verläufe helfen dabei, Absprachen nachvollziehbar zu machen. Halte alle Absprache fest, so sicherst du dich ab, auch wenn die Gegenseite plötzlich Gegenteiliges behauptet. In der Regel übernimmt die Agentur die Aufgabe, Protokolle deiner Termine anzufertigen. Bestehe darauf, sollte dies nicht der Fall sein. Prüfe die zugesendeten Protokolle auf Vollständigkeit und fordere gegebenenfalls Ergänzungen an.

Wurden solche Maßnahmen von Beginn an versäumt und haben zu Unzufriedenheit oder sogar Konflikten geführt, solltest du dies dringend nachholen. Bestehe darauf, dass Leistungen, die bisher gefehlt haben, erbracht werden. Gab es bisher zum Beispiel keine Roadmap oder konkrete Strategie, fordere die Agentur auf, diese zu erstellen. Das sollte kein Problem darstellen, und du bringst die Zusammenarbeit damit wieder auf Kurs.

Kommt es zu Meinungsverschiedenheiten oder erweisen sich die Erwartungen „plötzlich“ als zu unterschiedlich, lohnt manchmal auch ein erneuter Blick in den Vertrag: Was wurde ursprünglich eigentlich vereinbart? Hin und wieder gerät dies im Laufe der Kooperation in Vergessenheit.

Kommunikation muss in beide Richtungen funktionieren

2. Kommunikation: Basis für vertrauensvolle Zusammenarbeit

Kommunikation ist der Schlüssel und die Grundlage für eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Und nur wenn du Vertrauen in die Agentur hast, kann auch ein Google-Update die Zusammenarbeit nicht erschüttern.

Sobald du Probleme feststellst, musst du sie frühestmöglich ansprechen, um Frustration und Folgeschäden zu vermeiden. Negative Ergebnisse haben früher oder später Einfluss auf deinen Umsatz und den Erfolg des Unternehmens. Meist lassen sich Schwierigkeiten ganz einfach durch Offenheit lösen. Vielleicht kennst du ja die Geschichte mit dem Hammer von Paul Watzlawick?

Achte darauf, wie der Kommunikationsfluss abläuft: Wer redet mit wem? Sind alle Stakeholder frühzeitig ins Boot geholt worden? Nutze einen E-Mail-Verteiler, um alle Beteiligten zu informieren, sofern es diesen bisher nicht gibt. So ersparst du dir, dass jemand nicht informiert ist, weil er „nicht in CC war“.

Vielleicht lässt sich die Kommunikation strukturell auch an anderer Stelle verbessern. Ein Beispiel: Oftmals ist es zielführender, wenn die SEO-Agentur direkt mit den EntwicklerInnen spricht – statt über eine Zwischenperson, die der bzw. die direkte AnsprechpartnerIn beim Auftraggebenden ist. Frage dich auch, ob du das Thema SEO ernst genug nimmst und genügend Ressourcen dafür bereitstellst bzw. bereitstellen kannst, gerade was die IT betrifft. Es kann sehr frustrierend sein, wenn die Empfehlungen der Agentur nicht umgesetzt werden, weil Kapazitäten und Priorisierungen im Unternehmen es nicht zulassen.

Das Vertrauensverhältnis muss sich stückweise erst aufbauen. Dazu gehört etwa, dass sich beide Seiten an Absprachen halten, Fristen eingehalten werden und auf Fragen und Bedenken eingegangen wird. Und selbstverständlich, dass beide PartnerInnen transparent und ehrlich sind und Probleme nicht verschweigen. Das betrifft die konkreten SEO-Leistungen ebenso wie das Projektmanagement. Wenn du mit bestimmten Dingen unzufrieden bist, solltest du nachfragen, woran es liegt. Optimiere im Zweifelsfall nach und fordere all die Dinge ein, die bisher gefehlt haben. Wenn du eine dringende Anfrage an deine AnsprechpartnerInnen übermittelst, dann kommuniziere auch, bis wann du eine Antwort benötigst, um Fristversäumnisse zu vermeiden.

Zuverlässigkeit und die Einhaltung von Fristen ist besonders wichtig!

Manchmal hilft auch ein Perspektivwechsel: versetze dich in die Lage des Gegenübers hinein. Eine Frage dabei lautet: Betreut die Agentur vielleicht gerade viele Unternehmen? Da kann schon mal was durchrutschen, was auch ok sein sollte. Das Wichtigste aber ist, dass dies nicht der Regelfall ist und dass der Dienstleister aufrichtig und transparent bleibt und nicht versucht, etwas zu vertuschen.

Passieren die gleichen Fehler immer wieder, solltest du dich eventuell doch auf die Suche nach einer neuen Agentur für die Suchmaschinenoptimierung begeben.

Was habe ich selbst versäumt?

Bevor du nur die Fehler auf Seiten der Agentur suchst, lohnt es auch, sich einmal an die eigene Nase zu fassen: Was kann ich möglicherweise selbst besser machen?

Folgende Fragen helfen dir als Unternehmen dabei:

Weißt du, was du dir von der Zusammenarbeit erwartest?

Hast du deine Erwartungen klar genug kommuniziert?

Waren deine Briefings eindeutig und ausführlich?

Hast du der Agentur genug Informationen über dein Geschäftsmodell gegeben (zum Beispiel im Kick-off-Gespräch)?

Hast du bei schlechten Erfahrungen das Gespräch gesucht oder dich nur „im Stillen“ geärgert?

Hast du gerade mächtig Druck vom Chef bzw. von der Chefin und trägst diesen an die Agentur weiter?

Probleme können auch davon abhängig sein, welche Person auf Kundenseite für die Suchmaschinenoptimierung bzw. die Zusammenarbeit mit der Agentur verantwortlich ist. Handelt es sich beispielsweise um einen Kollegen oder eine Kollegin, der bzw. die gar keine SEO-Erfahrungen mitbringt, können auch Verständnisprobleme zu Unzufriedenheit führen.

Frage in jedem Fall nach, wenn du etwas nicht verstehst. Was auch daran liegen kann, dass SEO-ExpertInnen bisweilen etwas betriebsblind sind und nicht merken, dass es für den Laien größeren Erklärungsbedarf gibt.

All das hilft dir, das SEO-Business besser zu verstehen. Wichtig ist: Suchmaschinenoptimierung ist ein langfristiger Prozess, der nicht von heute auf morgen Früchte tragen kann und der auch von Googles Maßnahmen und Updates abhängig ist. Das solltest du einkalkulieren und nicht die Erwartung haben, dass die Optimierung Erfolge über Nacht beschert.

Zuverlässigkeit und die Einhaltung von Fristen ist besonders wichtig!

Wiebke Unger

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