So verbessern Sie auch in Krisenzeiten die Performance Ihrer Website

Ob Pandemie, Inflation oder Lieferengpässe: Wirtschaftliche Unsicherheiten sind längst keine Ausnahme mehr, sondern Normalzustand. Für Unternehmen bedeutet das: Die Website muss zum stabilen Umsatzmotor werden – gerade dann, wenn Märkte schwanken.

In diesem Beitrag erfahren Sie:

  • Welche Faktoren Website-Performance heute wirklich beeinflussen,
  • Wie Marken ihre Kommunikation in Krisenzeiten erfolgreich ausrichten,
  • Warum Conversion-Optimierung der schnellste ROI-Hebel im E-Commerce ist.

Krisen wirken wie ein Brennglas: Sie verschärfen bestehende Trends und decken Schwächen gnadenlos auf. Der E-Commerce ist dafür ein Paradebeispiel. Während der Corona-Pandemie verlagerte sich das Kaufverhalten innerhalb weniger Wochen radikal ins Netz. Stationäre Händler, die digital schlecht aufgestellt waren, verloren in kürzester Zeit massiv an Umsatz – während Amazon, Zalando & Co. Rekordeinnahmen erzielten.

Warum Krisen den Online-Handel verändern

2025 ist die Situation ähnlich, auch wenn die Auslöser variieren: Ob Inflation, Lieferengpässe oder geopolitische Unsicherheiten – Konsumenten passen ihr Verhalten sofort an. Sie vergleichen Preise intensiver, zögern länger bei Kaufentscheidungen und bevorzugen Anbieter, die ihnen Sicherheit, Verfügbarkeit und Transparenz bieten.

Für Unternehmen bedeutet das:

  • E-Commerce ist nicht „Zusatzkanal“, sondern Hauptumsatzquelle. Selbst traditionell stationäre Händler sehen ihre Filialen mehr und mehr als Showroom – die Transaktion passiert online.
  • Nutzerbedürfnisse ändern sich schneller. Was gestern noch „nice to have“ war, ist morgen Pflicht – zum Beispiel flexible Zahlungsoptionen oder Live-Informationen zur Lieferkette.
  • Vertrauen ist das neue Differenzierungsmerkmal. Preis allein reicht nicht. Marken, die Stabilität und Verlässlichkeit ausstrahlen, gewinnen Marktanteile – gerade in unsicheren Zeiten.

Kurz gesagt: Krisen beschleunigen den Wandel. Unternehmen, die ihre Website als „Hauptschalter“ für Sichtbarkeit, Kommunikation und Umsatz verstehen, bleiben resilient. Wer zu spät reagiert, riskiert nicht nur Einbußen – sondern den kompletten Verlust der Wettbewerbsfähigkeit.

Conversion-Killer identifizieren – und beseitigen

In jeder Krise verstärkt sich ein bekanntes Phänomen: Die Kaufbereitschaft sinkt, die Risikowahrnehmung steigt. Das bedeutet, dass klassische Conversion-Killer im Checkout oder auf Produktseiten noch schwerer wiegen. Nutzer, die ohnehin vorsichtiger sind, springen schneller ab – oft aus Gründen, die vermeidbar wären.

Typische Conversion-Killer in Krisenzeiten sind:

  • Unklare Lieferinformationen: Wenn Kundinnen und Kunden nicht wissen, ob Produkte tatsächlich verfügbar sind oder wann sie geliefert werden, brechen sie den Kauf ab. Transparente Lieferhinweise sind Pflicht.
  • Versteckte Zusatzkosten: Versand, Gebühren oder Steuern, die erst im letzten Schritt sichtbar werden, wirken gerade in Zeiten knapper Budgets wie ein Dealbreaker.
  • Langsame Seiten: Wer im schwachen WLAN oder mit älteren Geräten einkauft, erwartet trotzdem Geschwindigkeit. Schon kleine Verzögerungen wirken wie ein Signal mangelnder Professionalität.
  • Unsichere Zahlungsoptionen: In Krisenzeiten steigt die Nachfrage nach flexiblen, vertrauenswürdigen Payment-Lösungen – von Klarna bis PayPal. Wer das nicht bietet, verliert Kunden.
  • Überladene Formulare: Je mehr Daten abgefragt werden, desto eher brechen Nutzer ab. Gerade wenn die Kaufentscheidung ohnehin schwerer fällt, darf der Checkout nicht zusätzlich belasten.

Diese Faktoren sind nicht neu – aber in Krisensituationen wirken sie ungleich härter. Deshalb gilt: Jedes Hindernis muss konsequent eliminiert werden. Conversion-Optimierung ist hier kein „Nice-to-have“, sondern direkte Krisenvorsorge.

Krisen-Kommunikation: Haltung zeigen, Vertrauen gewinnen

In unsicheren Zeiten kaufen Menschen nicht nur Produkte – sie kaufen Sicherheit. Sie wollen wissen: Kann ich diesem Anbieter vertrauen? Hält er, was er verspricht? Genau hier entscheidet Kommunikation.

Krisen-Kommunikation bedeutet nicht, alles schönzureden. Es geht darum, die aktuelle Lage realistisch darzustellen und gleichzeitig Zuversicht zu vermitteln. Marken, die hier überzeugen, schaffen Loyalität weit über die Krise hinaus.

Was erfolgreiche Marken tun:

  • Werte sichtbar machen: Solidarität, Stabilität und Sicherheit sind keine Schlagworte, sondern Leitlinien. Tamaris stärkte in der Pandemie lokale Händler, indem Bestellungen über deren Bestände abgewickelt wurden – ein starkes Signal von Partnerschaft.
  • Transparenz schaffen: Wenn Lieferzeiten länger dauern oder Produkte fehlen, kommunizieren gute Marken das offen. Verschleierung führt zu Frust, Ehrlichkeit dagegen zu Verständnis.
  • Optimistische Botschaften senden: Statt von „Problemen“ und „Engpässen“ zu sprechen, stellen Unternehmen Lösungen, Chancen und positive Perspektiven in den Vordergrund. IKEA machte es vor, indem sie „Ideen für eine bessere Zeit zuhause“ lieferten, statt Krisenstimmung zu verstärken.
  • Community-Effekte nutzen: Marken, die ihre Kunden einbeziehen und gemeinsam Wege durch die Krise gehen, werden als authentisch wahrgenommen. Kleine Gesten – von verlängerten Rückgabefristen bis zu kostenlosen Services – zahlen direkt auf Vertrauen ein.

Gerade in Krisen zählt Glaubwürdigkeit doppelt. Wer als Marke Haltung zeigt, gewinnt nicht nur kurzfristig Conversions, sondern langfristig Markenbotschafter.

Conversion-Optimierung: Schneller ROI, der Sicherheit bietet

Während viele Marketing-Disziplinen langfristig wirken, kann Conversion-Optimierung sofort Ergebnisse bringen – was für Unternehmen gerade in Krisen-Situationen besonders wichtig ist.

Beispielrechnung:
Steigt die Conversion-Rate von 2 % auf 4 %, verdoppelt sich der Umsatz – ohne einen einzigen Euro mehr in Traffic zu investieren.

Das gelingt, wenn Optimierung datenbasiert statt nach Bauchgefühl passiert. Methoden wie User-Tests, Eye-Tracking oder KI-gestützte Heatmaps zeigen genau, wo Nutzer hängen bleiben – und wie man sie weiterführt.

Auf Nutzerseite bietet CRO Sicherheit entlang der gesamten Customer Journey, da sie gezielt Vertrauen aufbaut:

  • Klarheit im Checkout: Klare Formulare und transparente Kosten verhindern Abbrüche.
  • Visuelle Sicherheit: Trust-Signale wie Siegel, Bewertungen und Garantien reduzieren wahrgenommenes Risiko.
  • Reibungslose Navigation: Nutzer spüren sofort, wenn Prozesse haken – Optimierung sorgt für Stabilität und Orientierung.

Fazit: Stabilität durch kluge Optimierung

Krisen lassen sich nicht verhindern – aber ihre Folgen für Ihr Business sehr wohl. Entscheidend ist, ob Ihre Website als schwächstes Glied in der Kette wahrgenommen wird oder als stabiler Umsatzmotor. Wer Conversion-Killer eliminiert, klare Kommunikation etabliert und die Customer Journey durch gezielte Optimierung absichert, schafft das Vertrauen, das Menschen in unsicheren Zeiten suchen.

Am Ende gilt: Jede Investition in Website-Performance und Conversion-Optimierung ist nicht nur ein Marketingprojekt, sondern Krisenvorsorge und Wachstumshebel zugleich. Unternehmen, die heute handeln, gewinnen nicht nur kurzfristig Umsatz, sondern auch langfristig Loyalität und Marktanteile.

Fabian Hans
02.04.2020
7 Min. Lesezeit