Ein Relaunch ist einer der kritischsten Eingriffe in eine Website. Neue Designs, modernere Technik und bessere Nutzerführung sollen die Plattform zukunftsfähig machen. Doch während Designer und Entwickler auf Hochtouren arbeiten, wird die SEO-Perspektive oft zu spät einbezogen – mit fatalen Folgen: Sichtbarkeitsverluste, Ranking-Abstürze und im schlimmsten Fall massive Umsatzeinbrüche.
Damit das nicht passiert, brauchst du einen klaren Fahrplan. Dieser Artikel zeigt dir, welche Risiken bestehen, welche Maßnahmen du vor und während des Relaunches ergreifen musst und welche Kontrollen nach dem Livegang unverzichtbar sind.
Ein Website-Relaunch ist immer ein Balanceakt. Ziel ist meist eine modernere Gestaltung, bessere Usability oder ein leistungsfähigeres CMS. Gleichzeitig birgt dieser Schritt erhebliche Risiken für deine SEO-Performance. In der Praxis treten dabei immer wieder die gleichen Probleme auf. Werden Inhalte gestrichen, gehen damit auch Rankings verloren – ohne Content gibt es keine Sichtbarkeit. Fehlerhafte oder fehlende Weiterleitungen führen zu 404-Seiten, die sowohl Nutzer als auch Suchmaschinen irritieren. Kommt es zu Crawling-Problemen, weil Indexierungsregeln oder Testumgebungen falsch konfiguriert sind, versteht Google die Seite nicht mehr korrekt. Auch Datenverluste können schwerwiegend sein: Wenn Tracking-Codes nicht sauber migriert werden, fehlt die Basis für die Erfolgsmessung. Hinzu kommt, dass ein Relaunch schnell zu Performance-Problemen führen kann, etwa durch zu große Bilder oder zusätzliche Skripte. All diese Fehler wirken sich nicht nur auf die Rankings aus, sondern können unmittelbar zu Umsatzverlusten führen.
Die entscheidenden Weichen für einen erfolgreichen Relaunch stellst du vor dem Go-Live. Zentrale Aufgabe ist eine umfassende Content-Analyse: Welche Inhalte bringen Traffic und Rankings? Welche Seiten sind überflüssig oder sollten konsolidiert werden? Ebenso wichtig ist die Einrichtung von Weiterleitungen. Jede alte URL muss auf eine neue, passende Seite mit einem 301-Redirect verweisen. Nur so stellst du sicher, dass Nutzer und Suchmaschinen nicht ins Leere laufen.
Ein weiterer Schritt ist der vollständige Crawl der alten Struktur sowie der Testumgebung. Diese muss zwar crawlbar, aber nicht indexierbar sein. So kannst du technische Probleme erkennen, bevor die neue Seite live geht. Auch interne Links verdienen Aufmerksamkeit: Sie sollten direkt auf die neuen Seiten verweisen, nicht über Umwege. Im gleichen Zuge lohnt es sich, das Backlink-Profil zu analysieren, toxische Links zu identifizieren und nicht mit in das neue System zu übernehmen.
Besonderes Augenmerk liegt auf dem Content-Management-System. Prüfe vorab, ob es alle SEO-relevanten Funktionen unterstützt – von Meta Titles und Descriptions über Canonicals und hreflang bis hin zu strukturierten Daten. Außerdem muss die Integration von Tracking-Tools wie Google Analytics oder Google Tag Manager sichergestellt sein. Schließlich gilt es, Bilder und Dateien so zu optimieren, dass Ladezeiten nicht unnötig verlängert werden. Wer diese Punkte frühzeitig berücksichtigt, spart im Nachhinein teure Fehlerkorrekturen und sichert die eigene Sichtbarkeit.
Nach dem Livegang beginnt die entscheidende Monitoring-Phase. Jetzt zeigt sich, ob die Vorbereitungen erfolgreich waren. Überprüfe zunächst, welche Seiten indexiert wurden, und vergleiche die Sichtbarkeit mit der alten Version. Teste alle Weiterleitungen und achte darauf, dass keine Ketten oder Fehlleitungen entstehen. Parallel dazu solltest du deine Keyword-Rankings beobachten. Starke Abfälle weisen darauf hin, dass Inhalte oder Weiterleitungen nicht wie geplant funktionieren.
Ebenso wichtig ist die Analyse von Traffic und Conversions. Ein Relaunch kann die Customer Journey verändern, was sich unmittelbar in den Zahlen widerspiegelt. Ergänzend dazu musst du die Core Web Vitals im Blick behalten: Ladezeiten und Interaktionsgeschwindigkeit beeinflussen sowohl Rankings als auch Conversion Rates. Schließlich ist sicherzustellen, dass alle Tracking- und Reporting-Tools weiterhin zuverlässig Daten erfassen. Nur wenn du diese Kennzahlen eng überwachst, kannst du im Falle von Problemen schnell nachsteuern und die Performance deiner neuen Website sichern.
Trotz guter Planung kommt es bei Relaunches regelmäßig zu vermeidbaren Fehlern. Besonders kritisch sind diese Punkte:
Die Erfahrung zeigt: Diese Fehler entstehen weniger durch mangelndes Wissen, sondern durch fehlende Abstimmung zwischen den beteiligten Teams.
Damit dein Relaunch nicht zum Risiko für Traffic und Umsatz wird, solltest du diese Punkte systematisch abarbeiten:
Ein Relaunch ist kein reines Design- oder IT-Projekt – er ist ein strategischer Eingriff in deine Sichtbarkeit, dein Nutzererlebnis und damit in deinen Umsatz. Wer SEO frühzeitig in die Planung integriert, spart nicht nur teure Fehlerkorrekturen, sondern stellt sicher, dass die neue Seite ihre volle Wirkung entfalten kann. Entscheidend ist ein strukturiertes Vorgehen: klare Content-Strategie, sauberes Weiterleitungsmanagement, kontinuierliches Monitoring und enge Abstimmung aller Beteiligten.
So wird der Relaunch nicht zum Risiko, sondern zur Chance: Deine Website wird nicht nur schöner und moderner, sondern auch sichtbarer, schneller und erfolgreicher.