Du möchtest in Suchmaschinenoptimierung investieren, weißt aber nicht, wie das ideale Personal-Setup für diese Aufgabe aussieht? Kein Problem, denn im Folgenden geben wir dir eine Entscheidungshilfe, indem wir die Vor- und Nachteile einer SEO-Agentur und eines Inhouse-SEOs bzw. SEO-Managers gegeneinander abwägen. Kostenvergleich inklusive.
Dieser Beitrag richtet sich primär an Entscheider (GründerInnen, CEOs und Online-Marketing-ManagerInnen), die den SEO-Kanal verbessern möchten. Eine zweite Zielgruppe sind Inhouse-SEOs, die ihren Chef oder ihre Chefin davon überzeugen wollen, dass sie eine SEO-Agentur als Sparringspartner und Unterstützung im Tagesgeschäft benötigen.
Ganz wichtig: Eine Checkliste deiner SEO-Aufgaben
Bevor ich dir die Unterschiede zwischen einer SEO-Agentur und einem Inhouse-SEO aufzeige, musst du wissen, auf was du achten solltest. Dabei hilft dir eine Checkliste für dein SEO-Projekt.
Stelle dir insbesondere die folgenden Fragen:
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Einige Fragen musst du dir zunächst selbst beantworten
Im Anschluss nenne ich noch ein paar zentrale Merkmale einer professionellen Agentur, damit du weißt, worauf du bei deiner Entscheidung achten solltest:
Mehr zur zielführenden Agenturauswahl erfährst du hier.
Ein Fragenkatalog an einen Inhouse-SEO würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen bzw. den Kurs dieses Beitrags zu sehr in Richtung Human Resources lenken. Dies ist hier nicht unser Thema. Da du aber einen oder mehrere neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an Bord holst und neben den fachlichen Kompetenzen auch die menschliche Komponente im Blick behalten musst, solltest du das Bewerbungsgespräch gut vorbereiten und speziell auf das Thema Inhouse-SEO ausrichten. Dabei kann dir beispielsweise die Fragenliste von Christian Paavo Spieker helfen.
Paavo Spieker erklärt, wie du einen guten InHouse SEO ausfindig machen kannst
SEO-Agentur und Inhouse-SEO im Vergleich
Nachdem du nun einen Überblick darüber hast, auf welche Aspekte du bei der Entscheidung zwischen einer SEO-Agentur und einem Inhouse-SEO achten solltest, gehe ich auf die Vor- und Nachteile der beiden Lösungen ein.
Die Vorteile einer SEO-Agentur
Eine SEO-Agentur bündelt Know-how. In der Regel arbeiten dort gleich mehrere SEO-BeraterInnen, die sich untereinander austauschen und ihr Wissen transferieren. Dieser Synergieeffekt ist umso größer und vorteilhafter für Kunden und Kundinnen, an je mehr Cases auf unterschiedlichen Websites die BeraterInnen im Laufe der Zeit mitgewirkt haben.
Das Zeitbudget einer SEO-Agentur ist verhandelbar. Bei den meisten Agenturen muss zunächst eine Mindestanzahl an Personentagen gebucht werden. Die darüberhinausgehenden Stunden und Tage lassen sich dann bedarfsgerecht dem jeweiligen Fall anpassen. Von einem einmaligen Audit bis zur Dauerbetreuung ist alles möglich.
Agenturen arbeiten oftmals für viele unterschiedliche KundInnen, und dadurch kennen sie sich in den verschiedensten Nischen gut aus. Sie verstehen die Zwänge diverser Seitentypen, zum Beispiel bei E-Commerce-Seiten, Publishern oder Content-Portalen.
SEO-Agenturen arbeiten mit mehreren SEO-Tools und wissen diese in der Praxis anzuwenden. Dadurch können sie weitreichende und differenzierte Analysen vornehmen und Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.
Die Nachteile einer SEO-Agentur
Eine Agentur hat meist viele Kunden und Kundinnen – es dreht sich also nicht alles nur um dein Unternehmen. Die nötige Aufmerksamkeit musst du dir daher erkaufen, und das kostet Geld. Danach liegt der Schlüssel zum Erfolg in effektiver Kommunikation und klar definierten Projekten.
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Zweifelsohne ist die Agenturwahl auch eine Frage des Budgets
Agenturen verfügen bei NeukundInnen über keinerlei tiefes Produktwissen. Umso wichtiger ist es, ihnen möglichst viel Wissen über dein Unternehmen und deine Produkte zu vermitteln und Schnittstellen zu wichtigen Abteilungen zu schaffen. Etwa die Text-Erstellung oder die Zusammenarbeit mit der IT betreffend. Dein Inhouse-Wissen ist die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Du solltest dieses also nicht unterschätzen!
Bei der Zusammenarbeit mit mehreren Agenturen können dir deine mangelnden Fachkenntnisse die Entscheidungsfindung erschweren. Ein Beispiel: Viele MittelständlerInnen haben nicht die Mittel, eine eigene IT-Abteilung aufzubauen, und wenn das Unternehmen online gehen möchte, muss eine IT-Agentur beauftragt werden. Trifft diese dann auf die ebenfalls beauftragte SEO-Agentur, kann es zu fachlichen Differenzen und einander widersprechenden Empfehlungen kommen. Wie möchtest du da beurteilen, wer recht hat?
Es gibt SEO-Agenturen wie Sand am Meer – und darunter leider nicht wenige schwarze Schafe. Die passende Agentur zu finden, ist aus diesem Grund nicht einfach. Schließlich hast du von SEO nicht sonderlich viel Ahnung. Sonst bräuchte deine Firma ja auch keine Hilfe. In diesem Fall empfiehlt es sich, einen übergeordneten Berater oder eine Beraterin hinzuzuschalten, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Was dann wiederum neue Kosten bedeutet.
Die Vorteile eines Inhouse-SEOs
Ein (guter) Inhouse-SEO ist entsprechend motiviert. Er oder sie betrachtet deine Website als sein bzw. ihr Projekt und wird hart an der Verbesserung arbeiten. Warum? Weil der Erfolg deiner Website sein bzw. ihr aktuelles Aushängeschild in der SEO-Community ist und den beruflichen Werdegang aufwertet.
Der Inhouse-SEO ist dein Angestellter bzw. deine Angestellte. Da du weisungsbefugt bist, kannst du seine bzw. ihre gesamte Arbeitszeit für die anfallenden SEO-Aufgaben einplanen. Soviel Fokus auf das Wesentliche ist mit einer Agentur in der Regel nicht möglich.
Der Inhouse-SEO ist Teil deines Unternehmens. Dadurch kennt er bzw. sie dein Produkt, deine Zielgruppe und alle wichtigen KPIs besser als externe BeraterInnen.
Idealerweise ist der bzw. die SEO-MitarbeiterIn im Unternehmen bestens vernetzt und hat direkten Kontakt zu seinen KollegInnen. Er bzw. sie nimmt an Marketingmeetings teil und sollte auch zu IT-Sprints eingeladen werden. Somit kann er bzw. sie schnell Probleme identifizieren und diese auf dem kurzen Dienstweg ansprechen und lösen. Bringe deinen Inhouse-SEO also mit den Entwicklern und Produkt-Teams zusammen! Denn erfolgreiche SEO-Arbeit ist Teamsport.
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Teamübergreifende Arbeit ist auch mit InHouse SEOs unverzichtbar
Die Nachteile eines Inhouse-SEOs
Mit einem festangestellten Inhouse-SEO machst du dich „auf Dauer“ von einer einzigen Person abhängig (bzw. einem Team). Wenn der neue Mitarbeiter bzw. die neue Mitarbeiterin jedoch eine falsche oder schlechte SEO-Strategie wählt, wirkt sich das negativ auf deine Rankings aus, und du verlierst Zeit und womöglich Geld. Unter Umständen ließe sich im Falle der Zusammenarbeit mit einer Agentur (bzw. dem Austausch derselben bei Misserfolg) etwas schneller gegensteuern.
Nach einigen Jahren setzt bei vielen MitarbeiterInnen Betriebsblindheit ein. Und das ist schlecht. Denn auch der bzw. die Inhouse-SEO hat dann nicht mehr den hundertprozentigen Blick für neue Chancen und Risiken – und selbst neu auftauchende Probleme werden nicht mehr rechtzeitig oder in ausreichendem Maße erkannt. Eingeschliffene Prozesse und Routinen verbauen zudem den Weg zu kreativen Lösungsansätzen.
Problematisch wird es, wenn sich der Inhouse-SEO nur unzureichend weiterbildet bzw. weiterbilden kann. Denn ist er bzw. sie ausschließlich mit der eigenen Website beschäftigt, hat er oder sie nur mit bestimmten, teils wiederkehrenden Problemen zu tun und bekommt einen Tunnelblick. Neue Phänomene im SEO-Umfeld kriegt er allenfalls am Rande mit. Es sei denn, er bzw. sie bildet sich in seiner Freizeit weiter – was du aber nicht von ihm bzw. ihr einfordern kannst. Um dem entgegenzuwirken, bieten sich gezielte Weiterbildungen an. Scheust du jedoch vor den damit verbundenen Kosten zurück, sind SEO-Stolperfallen vorprogrammiert.
Dem Inhouse-SEO steht ein bestimmtes Zeitkontingent zur Verfügung, um seine Arbeit zu machen. Bei einem Vollzeitvertrag sind das bis zu 40 Stunden in der Woche. Für große Seiten könnte diese Zeit nicht ausreichend sein, falls der bzw. die Inhouse-SEO auch noch das Linkbuilding oder die Content- und Landingpage-Erstellung überwachen muss. Dann leidet zwangsläufig die Qualität der Arbeit darunter, zumal nicht ständig Überstunden gemacht werden können. Bei kleineren Seiten verkehrt sich das Problem: Als VollzeitmitarbeiterIn ist der bzw. die Inhouse-SEO unter Umständen nicht ausgelastet, wodurch unter dem Strich Geld verbrannt wird.
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SEO ist keine Kleinigkeit, Inhouse SEOs müssen häufig sehr viel leisten
SEO-Agentur vs. Inhouse-SEO: Kosten
Das Gehalt eines bzw. einer Inhouse-SEOs hängt stark von den finanziellen Möglichkeiten des Unternehmens sowie der Erfahrung und dem Marktwert des neuen Wunschmitarbeitenden ab. Für gewöhnlich kannst du von einem Monatsbruttogehalt zwischen 3.500 und 5.000 Euro ausgehen.
Billiglohnpolitik ist hierbei keine Option, wenn du gute Leute einstellen möchtest. Die SEO-Nische ist ein Angebotsmarkt, und jeder gute SEO-Manager mit Erfahrung kennt seinen Preis.
Zu den Personalkosten gesellen sich „versteckte Kosten“ für Content, SEO-Tools und Linkakquise. Auch die Transformationskosten für deine IT-Abteilung sind zu berücksichtigen. Denn klar ist: SEO-Maßnahmen verschlingen viele IT-Ressourcen. Wenn dir diese nicht zur Verfügung stehen oder du die Kosten nicht aufbringen möchtest oder kannst, bietet Google eine Alternative: Google Ads.
Nun zu den Preisen einer SEO-Agentur: Der Preis wird in diesem Fall entweder durch die Leistung für ein bestimmten Projekt (z. B. SEO-Audit, Relaunch-Betreuung, Keyword-Analyse) oder aber durch die gebuchten Personentage bestimmt.
Die Kosten hängen also von der angeforderten Leistung ab. Für ein SEO-Audit etwa veranschlagen seriöse Agenturen zwischen 4.000 und 7.500 Euro. Und ein Personentag kostet je nach Agentur 900 bis 1.500 Euro.
Diese Preise haben selbstverständlich ihre Berechtigung, da Agenturen gleichermaßen wirtschaften müssen. Setze sie einfach mal in Relation zu anderen Kosten, beispielsweise zum Marketing via Paid Media oder TV, und beschäftige dich mit der Contribution Margin von SEO-Kanälen. Dann siehst du schnell, dass SEO auch in wirtschaftlicher Hinsicht sinnvoll ist.
Fazit
Es kommt also stets auf dein Budget und die konkrete Situation an. Wenn dein Unternehmen „von SEO lebt“, brauchst du ein starkes Inhouse-SEO-Team, während eine Agentur lediglich zwecks „Blick von außen“ herangezogen wird.
Hast du hingegen ein kleines Projekt oder planst einen größeren Umzug, kann dir eine Agentur durch ihre Erfahrung helfen. Zudem sind Agenturen für mittlere Unternehmen mit nur einem bzw. einer Inhouse-SEO unabdingbare Sparringspartner, da bei EinzelkämpferInnen sonst schnell Betriebsblindheit droht.
Als ehemaliger Inhouse-SEO, der heute in einer Agentur arbeitet, bevorzuge ich übrigens eine Mischlösung, weil sich dabei die jeweiligen Vorteile ergänzen: