Interne Links als Signale für die Suchmaschine? So geht‘s!

Eine intelligente Linkstrategie verbessert das Ranking. Mit diesen fünf SEO-Tipps optimierst du die interne Verlinkung deiner Website.

Von Kristin Siebert
22.08.2019
Veröffentlicht am 22.08.2019
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7 Minuten

Das erfährst du in diesem Beitrag:

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Warum ist die interne Verlinkung so wichtig?

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Weshalb muss NutzerInnen und Suchmaschinen-Bots die Navigation leichtfallen?

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Worauf ist bei der internen Verlinkung vor allem zu achten?

Die interne Verlinkung ist ein wichtiges Instrument, das WebsitebetreiberInnen nicht vernachlässigen dürfen. Dies vor allem bei größeren Portalen, deren Unterseiten kaum oder gar keine Backlinks haben, die den Suchmaschinen Relevanz suggerieren könnten. Denn Google bewertet unter anderem anhand von Links, welche Seiten besonders relevant sind und legt fest, wo diese in den SERPs angezeigt werden. Durch die interne Verlinkung kannst du der Suchmaschine also wichtige Signale zu deinen Seiten senden.

Daher gilt: Kommt ein Besucher bzw. eine Besucherin oder der Suchmaschinen-Bot auf eine Seite, muss es ihm oder ihr so einfach wie möglich gemacht werden, durch die Seite zu navigieren.

Sobald der Suchmaschinen-Bot auf deine Seite kommt, folgt er den internen Links. Dabei hält er sich an die Vorgaben aus der robots.txt-Datei, in welcher du dem Crawler mitteilst, welche Seite oder Dateien angefordert werden dürfen und welche nicht. Mittels einer guten internen Verlinkung kannst du durch gezielte Verweise die wirklich wichtigen Seiten stärken und für den Bot interessanter machen. Die Wahl der richtigen Anchor-Texte hilft dem Crawler zu verstehen, warum eine Seite für ein Keyword relevanter ist als eine andere.

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©https://developers.google.com

Google Search Central versorgt dich mit SEO Wissen – auch zu robots.txt-Dateien

Für den Besucher bzw. die Besucherin muss es jederzeit möglich sein, zur Startseite zurückzukehren. Die Startseite sollte von jeder Unterseite aus gut erreichbar sein. Die Logoverlinkung im Head-Bereich ist hierbei heute Standard. Dorthin klickt jeder Nutzer bzw. jede Nutzerin automatisch, wenn er zurück zur Startseite möchte. Eine weitere Möglichkeit ist, insbesondere bei großen Seiten, die eine komplizierte hierarchische Struktur aufweisen, die Verwendung einer Breadcrumb-Navigation. Über diese kann der Nutzer jederzeit den zurückgelegten Klickpfad nachverfolgen und auch wieder zurückgehen. Unterseiten werden so noch besser miteinander verlinkt. Sowohl NutzerInnen als auch Suchmaschinen können Inhalte einfacher finden und durch die Seite navigieren.

Im Folgenden stellen wir dir fünf wichtige Regeln vor, die du bei internen Verlinkungen auf jeden Fall beachten solltest.

1. Regel: Linkjuice gezielt verteilen

Über interne Links wird Linkjuice auf die Zielseiten vererbt. Der Linkjuice gibt an, wie viel Kraft ein Backlink auf seine Zielseite weitergibt und diese damit stärkt. Je mehr interne Links auf einer Seite sind, umso weniger Linkkraft kommt auf den Zielseiten an. Setze interne Links deshalb nicht leichtfertig, sondern gezielt und sinnvoll auf deinen Quellseiten ein.

Für relevante Seiten sollten mindestens fünf interne Links von verschiedenen Seiten gesetzt werden, die nicht aus der Navigation stammen. Diese Links müssen in einem gesunden Verhältnis zum Content stehen. Je nach Länge des Contents sollten nicht mehr als drei bis acht unterschiedliche Links gesetzt werden, die thematisch zur Zielseite passen. Nur so ist die Verlinkung sowohl für NutzerInnen als auch Suchmaschine relevant und hilfreich.

Gehe mit deinem Linkjuice sparsam um und setze nicht unnötig viele Links. Nehmen wir als Fallbeispiel einmal eine Kategorieseite mit sehr vielen Produkten: Viele SeitenbetreiberInnen setzen über Produktbild und Produkttitel einen Link zur Produktdetailseite. Der Suchmaschinen-Bot folgt zwar jedem Link auf einer Seite, der kostbare Linkjuice wird aber nur an den ersten Link je Linkziel weitervererbt. Dementsprechend fließt nur der Linktext des ersten Links in die Bewertung mit ein. Bildlinks haben im Gegensatz zu Textlinks keinen Ankertext. Ist der Bildlink dein erster Link zu einer Seite, darfst du nicht vergessen ALT-Tag und Bildtitel anzugeben. Nur dann kann die Suchmaschine diese Information als Linktext auswerten. Linkjuice, der auf den zweiten Link zum selben Linkziel zeigt, geht verloren. Damit das nicht passiert und du die Linkpower von der linkgebenden Seite optimal verteilst und nichts verschwendet wird, kannst du auf die Linkmaskierung (PRG Pattern) zurückgreifen. So ist für den Bot nur noch ein Link je Ziel erkennbar.

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Einfach bildlich erklärt: Die Wichtigkeit des sparsamen Umgangs mit Linkjuice

2. Regel: Linktexte und Longtail-Optimierung

Bei der Wahl der Anchor-Texte bist du bei der internen Verlinkung nicht durch die strengen Richtlinien von Google, die es zum Beispiel für Backlinks gibt, eingeschränkt. Das bedeutet, je öfter ein Dokument mit ein- und demselben Keyword verlinkt wird, umso besser.

Bei der Optimierung der Linktexte sollte immer Folgendes beachtet werden:

Kein internes „nofollow“ verwenden, da sich sonst der Linkjuice nicht vererbt

Die Zielseite muss thematisch zur linkgebenden Seite passen

Anchor-Text-Wahl:

    • Single Keywords sind erlaubt und gewollt

      • Der gesetzte interne Link muss zum Thema der linkgebenden Seite passen

      • Auf Anchor-Text-Variationen darf gerne verzichtet werden, denn je öfter das Dokument mit demselben Linktext verlinkt wird, umso eindeutiger sind die Signale

    Der Anchor-Text sollte immer das Hauptkeyword der Zielseite beinhalten

    Lesbarkeit und Natürlichkeit des Textes sind wichtig

    Intern sollte immer das gleiche Keyword mit derselben Zielseite verbunden sein

    Title-Tag setzen, um den Inhalt der Zielseite kurz zu beschreiben, damit NutzerInnen und Suchmaschine wissen, was sich hinter dem Link verbirgt

    Einmalige Linkziele mit einzigartigen Linktexten innerhalb einer Seite verwenden

    Den internen Link am Anfang des Contents platzieren, damit die Klickwahrscheinlichkeit steigt

    Link muss sich vom umgebenden Text hervorheben (Farbe/kursiv/fett/unterstrichen)

    Die Bedeutung der richtigen Wahl des Linktextes zeigt das folgende Beispiel: Ein großer Onlineshop für Mode möchte auf einer Kategorieseite einen Link für das Keyword „Jeans“ setzen. Da Mode für Frauen, Herren und Kinder angeboten wird, geht aus dem Anchor-Text „Jeans“ nicht klar hervor, ob es sich nun um Jeans für Damen, Herren oder Kinder handelt. Besser wäre die Wahl von „Damen-Jeans“ oder „Jeans für Damen“ als Anchor-Text für den Link. Damit wird ein eindeutiges Signal für Suchmaschine und NutzerIn zum erwartbaren Thema der Zielseite gesendet. Bei der Optimierung des passenden Title-Tags kannst du dich dann im Longtail-Bereich austoben, um den Inhalt der Zielseite noch genauer zu beschreiben. Etwa so: „bequeme Jeans für Damen bei Mein-Shop“.

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    ©https://www.zalando.de/outfits/BBT1VYL-TZ6/

    Verlinkungen in weitergefasste Themenbereiche können hilfreich sein

    Und noch ein Tipp: Was oft vergessen wird: Verlasse bei der Verlinkung auch mal den aktuellen Navigationsbaum und verlinke in einen anderen Bereich, wenn es das Thema zulässt. Existiert beispielsweise eine Hauptkategorie für „Bekleidung“ und eine für „Schuhe“, dann ist eine Verlinkung von der Kategorie „Jeans“ in den Schuhbereich „Sneaker“ durchaus sinnvoll. So gelangt der Bot beim Crawlen der Seite immer tiefer in die Seitenstruktur, und kostbare Linkpower wird weiter in andere Navigationspfade gestreut.

    3. Regel: Klickpfadtiefe optimieren: Kurze Wege zum Ziel

    Unter Klickpfadtiefe versteht man die Anzahl der Klicks, die ein Nutzer bzw. eine Nutzerin oder Bot benötigt, um auf eine bestimmte Seite zu gelangen. Hier sollten sowohl dem Besucher bzw. der Besucherin als auch dem Bot kurze Wege zur Zielseite geboten werden. Je mehr Klicks NutzerInnen benötigt, um ans Ziel zu kommen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie sich verirren oder von der Seite abspringen, um bei der Konkurrenz das Gesuchte zu finden. Aus Sicht der Suchmaschinen bedeutet ein zu tiefer Klickpfad, dass Seiten, die nur mit sehr vielen Klicks erreichbar sind, weniger relevant sind. Entsprechend schlechter werden sie in den SERPs bewertet.

    In der Regel sollten – ausgehend von der Startseite – alle wichtigen Seiten mit drei, maximal vier Klicks erreichbar sein. Natürlich ist es bei großen Websites wie Onlineshops schwierig, mit nur wenigen Klicks alle Bereiche abzudecken. Hier solltest du dir genau überlegen, wie die Seitenhierarchie optimal aufgebaut werden muss, damit nicht zu tiefe Verschachtelungen entstehen. Stelle dir dazu Fragen wie:

    Können Themen zu einer neuen Kategorie zusammengefasst und hierarchisch weiter oben im Navigationsbaum eingeordnet werden?

    Ist die Seite noch aktuell/relevant oder kann sie gelöscht werden? So wird kostbares Crawlbudget für wirklich wichtige Seiten gespart.

    Gibt es Seiten mit ähnlichen Inhalten, die weiter oben in der Hierarchie stehen? Vielleicht würde eine Ergänzung um einen Absatz zu dem Thema auf der anderen Seite genügen, so dass die Seite gelöscht werden kann?

    Besonders im E-Commerce-Bereich spielt die Paginierung für die Klickpfadtiefe eine große Rolle. Das Thema würde hier aber den Rahmen sprengen, deshalb empfehle ich dir an dieser Stell den Beitrag “The Ultimate Pagination – SEO Guide” von Audisto.

    Gerade bei großen Seiten kann man schnell den Überblick verlieren, wie tief verschachtelt eine Seitenstruktur geworden ist. Ein hilfreiches Tool zur Ermittlung der Klickpfadtiefe ist beispielsweise Screaming Frog SEO Spider. Dieses kostenpflichtige Tool zeigt dir genau an, wie viele Klicks von der Startseite bis zur gewählten Seite notwendig sind.

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    ©https://www.screamingfrog.co.uk/seo-spider/

    Tools wie die “SEO-Spider” können die Arbeit erleichtern

    4. Regel: Seiten mit wenigen oder gar keinen internen Links vermeiden

    Intern schlecht verlinkte Seiten können zu schlechten Rankings führen, da die Suchmaschine sie kaum oder gar nicht findet. Wenn die Suchmaschine schon Probleme hat, auf diese Seiten zu stoßen, dann geht es NutzerInnen kaum anders. Deshalb müssen Seiten unbedingt auf die Qualität der internen Verlinkung hin überprüft werden! Auch hier hilft das oben erwähnte Screaming Frog SEO Spider Tool weiter, um die schlecht verlinkten Seiten zu finden. Das Tool liefert die genaue Anzahl an internen Links inklusive Quellen, die auf eine Seite verweisen.

    Hier fängt nun die Optimierung an. Stellt sich heraus, dass relevante Seiten kaum oder gar keine eingehenden Links haben, müssen Links von thematisch passenden Seiten gesetzt werden. Insbesondere bei den relevanten Seiten sollten die Linkquellen der vorhandenen internen Links geprüft werden. Hier können Fehler auffallen, die es unbedingt zu bereinigen gilt – wie beispielsweise veraltete oder nicht unique Linktexte, Linkquellen, die nicht mehr passend sind etc.

    Seiten, die nach der Überprüfung der Inlinks als nicht relevant eingestuft werden, sollten dagegen entfernt werden. Vergiss dabei bitte nicht, eventuelle interne Links zu dieser Seite mit auszubauen und Broken Links zu reparieren. Für Nutzer und Nutzerinnen ist es äußerst nervig, auf einen Link zu klicken, der zu einer Fehlerseite führt. Das hat jeder von uns schon erlebt.

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    Links müssen gepflegt werden: Fehlerseiten frustrieren deine Nutzer!

    5. Regel: Status Code überprüfen

    Wenn interne Links auf fehlerhafte Seiten verweisen, geht wertvoller Linkjuice verloren. Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, dass keine internen Links auf Weiterleitungen, 404-Fehlerseiten oder defekte Seiten verweisen. Bei jeder Weiterleitung von A nach B nach C usw. bleibt immer ein kleiner Teil vom vererbten Linkjuice liegen.

    Für den Nutzer bzw. die Nutzerin ist es zudem sehr frustrierend, wenn sich durch eine Weiterleitungskette die Wartezeit bis zum Seitenaufbau verlängert. Verlinke also Seiten direkt zur richtigen Zielseite und vermeide Weiterleitungsketten, die die Ladezeit erhöhen und die Seite langsamer machen. PageSpeed ist ein wichtiger Rankingfaktor. Auch wenn es oft nur Millisekunden sind, in der Summe mit anderen möglichen zeitfressenden Problemen auf einer Seite kommt dann doch mal die eine oder andere Sekunde zusammen. Übrigens gibt auch der Suchmaschinen-Bot bei zu vielen Redirects irgendwann auf. Der Googlebot folgt beispielsweise nur bis zu fünf Redirects, bevor er aussteigt.

    Fazit

    Das waren unsere 5 wichtigen Regeln zur internen Verlinkung. Wie immer in der Suchmaschinenoptimierung gibt es natürlich noch weitere wichtige Dinge, die du beachten musst, um deine Rankings zu verbessern. Aber mit diesen fünf Tipps legst du die Grundlage für eine starke interne Verlinkung deiner Inhalte.

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    Kristin Siebert

    SEO Consultant

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