Wenn es um internationales SEO geht, stoßen viele Unternehmen schnell an ihre Grenzen. Denn eine Website in mehreren Sprachen zu betreiben, ist nur die halbe Miete. Wirklich erfolgreich wird eine internationale Präsenz erst, wenn auch technische Signale an Google & Co. sauber gesetzt sind – und genau hier kommt das hreflang-Attribut ins Spiel.
Es sorgt dafür, dass Suchmaschinen verstehen, welche Sprach- und Länderversion deiner Website für welchen Nutzer ausgespielt werden soll. Ohne hreflang riskierst du Duplicate Content, falsche Zuordnungen oder schlichtweg eine schlechte Nutzererfahrung.
Stellen wir uns ein typisches Szenario vor: Du betreibst einen Webshop und vertreibst deine Produkte in mehreren Ländern. Natürlich möchtest du deinen Kunden die Inhalte in ihrer jeweiligen Sprache präsentieren – Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch und so weiter. Doch Sprache allein reicht nicht, um international erfolgreich zu sein.
Schon Länder, die dieselbe Sprache sprechen, unterscheiden sich deutlich:
Kurz gesagt: Internationale Websites brauchen mehr als Übersetzungen. Sie müssen regional angepasst werden – und Suchmaschinen müssen verstehen, welche Variante für welchen Nutzer relevant ist.
Um diese Herausforderungen zu meistern, hat Google bereits im Jahr 2011 das Attribut rel="alternate" hreflang eingeführt. Damit kannst du Suchmaschinen mitteilen, welche Sprach- und Länderversion einer Seite für welche Nutzergruppe bestimmt ist.
Es gibt drei Möglichkeiten, hreflang zu implementieren:
Am häufigsten wird die Variante über den HTML-Tag genutzt. Sie ist vergleichsweise einfach einzubauen und sieht zum Beispiel so aus:
<link rel="alternate" hreflang="de-DE" href="https://meinshop.de/" />
<link rel="alternate" hreflang="en-GB" href="https://meinshop.co.uk/" />
<link rel="alternate" hreflang="en-US" href="https://meinshop.com/" />
<link rel="alternate" hreflang="es-ES" href="https://meinshop.es/" />
Dabei gilt:
Auf diese Weise wissen Suchmaschinen, dass es mehrere gültige Versionen deiner Website gibt – und welche davon am besten zum Nutzer passt.
Das hreflang-Attribut ist mächtig – aber nur dann, wenn es korrekt eingesetzt wird. Schon kleine Fehler können dazu führen, dass Google deine Auszeichnungen ignoriert. Deshalb solltest du einige Grundregeln kennen:
Vollständige Referenzierung
Alle Sprach- und Länderversionen müssen sich gegenseitig referenzieren – inklusive der eigenen Seite. Das Prinzip lautet: Einer auf alle, alle auf einen. Fehlt ein Eintrag, kann die gesamte Logik zusammenbrechen.
Saubere Syntax
Achte darauf, dass jede URL vollständig angegeben wird – inklusive https://. Relative Pfade oder fehlende Protokolle führen zu Fehlern.
Fallback mit „x-default“
Nicht jeder Nutzer lässt sich eindeutig einer Sprache oder Region zuordnen. Dafür gibt es x-default – eine Art Auffangbecken, das eine neutrale Version deiner Seite zeigt, zum Beispiel die globale .com-Variante.
Domain-Strategie beachten
Auch die Wahl der Domain ist entscheidend. ccTLDs wie .fr oder .es signalisieren eine klare regionale Zuordnung. Alternativ können generische TLDs wie .com mit Sprachordnern genutzt werden. Weniger sinnvoll ist es, Nutzer aus Frankreich auf eine deutsche .de-Domain zu leiten.
Alle relevanten Seiten auszeichnen
hreflang gehört nicht nur auf die Startseite. Jede Seite, die in mehreren Sprach- oder Länderversionen existiert, muss entsprechend markiert werden – vom Produktdetail bis zum Blogartikel.
Sonderfälle beachten
Kurzum: Je sauberer deine Implementierung, desto zuverlässiger versteht Google die Struktur deiner Website.
Warum sich der Aufwand lohnt? Weil eine saubere hreflang-Integration gleich mehrere Vorteile mit sich bringt:
Damit ist hreflang kein Nice-to-have, sondern ein zentraler Hebel für jede internationale SEO-Strategie.
hreflang ist ein starkes Werkzeug, um internationale Websites suchmaschinenfreundlich und nutzerorientiert auszuspielen. Doch es ist wichtig, die Grenzen zu kennen:
Die Faustregel lautet deshalb:
Erst Strategie, dann Technik. Überlege dir, welche Länder und Sprachen du realistisch abdecken kannst – und setze hreflang erst dann konsequent um.So stellst du sicher, dass Google versteht, welche Seite zu welchem Nutzer passt – und deine Kunden die beste Erfahrung machen, egal aus welchem Land sie kommen.