Die Kunst des Deeplinking

Wenn du Links aufbaust, musst du für die richtige Deeplink-Ratio sorgen. Denn nur Links auf die Homepage bringen eher Schaden als Nutzen.
Von Thomas Gruhle
05.07.2017
Veröffentlicht am 05.07.2017
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5 Minuten

Das erfährst du in diesem Beitrag:

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Was ist die Deeplink-Ratio?

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Welche URLs solltest du verlinken?

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Was musst du dabei beachten?

Die Deeplink-Ratio ist das Verhältnis von Backlinks, die zur Homepage zeigen, zu solchen, die auf andere URLs einer Website verweisen. Sie wird immer in Form einer Prozentzahl ausgedrückt.

Um herauszuarbeiten, was die perfekte Deeplink-Strategie ist, gilt es zunächst einmal ein paar Fragen zu beantworten.

Warum überhaupt Deeplinks?

Das ist einfach erklärt: Wir setzen Links nicht zum Spaß, sondern um Ranking-Steigerungen zu erreichen – und zwar von relevanten Keywords, mit denen ein Unternehmen Geld verdient. Nun ist es in den meisten Fällen so, dass sich die relevanten Rankings nicht auf der Startseite befinden, sondern auf den Unterseiten.

Das Verlinken auf diese Unterseiten, auch Deeplinking genannt, ergibt insofern Sinn, als dass der Linkjuice genau dort ankommen soll, wo wir seine Wirkung benötigen.

Vereinfacht gesagt, wird der auf einer URL ankommende Linkjuice auf die von dieser URL verlinkten Seiten weiter verteilt. Bekommt z. B. eine Startseite, von der 50 Unterseiten abgehen, einen Backlink, dann wird auf den Unterseiten jeweils 1/50 des Linkjuices ankommen.

Das ist eine stark vereinfachte Darstellung, erklärt aber auch, warum Content-Marketing im Zusammenhang mit Linkbuilding wenig Sinn ergibt.

Wie viele Deeplinks dürfen wir setzen?

Im Rahmen einer OffPage-Strategie wird ermittelt, wie viele Deeplinks gesetzt werden dürfen. Das hängt zum einen von deiner Deeplink-Ratio und zum anderen von der deiner Konkurrenz ab.

Schaue dir also die Deeplink-Ratio deiner Konkurrenten im jeweiligen Keyword-Set an und vergleiche diese mit dem aktuellen Wert deiner Website.

Wenn es bei allen anderen in etwa so aussieht

Homepage: 80 %

Deeplinks: 20 %

Wenn es bei allen anderen in etwa so aussieht

Homepage: 20 %

Deeplinks: 80 %.

Wo sollen wir Links aufbauen?

Sagen wir, wir bauen pro Monat 20 Links auf, von denen 50 % Deeplinks sein dürfen. Bei strategischem Linkaufbau können wir nun selbst entscheiden, wo diese genau hinzeigen werden. Hier haben wir einen deutlichen Vorteil gegenüber Content-Marketing-Kampagnen, deren Links in der Regel wild und unkontrolliert bei uns eingehen.

Wir wollen dafür sorgen, dass unsere Backlinks dort landen, wo wir das meiste Geld verdienen – also dort, wo unsere Money-Keywords sind. Ein Deeplink sollte auf eine Unterseite zeigen, welche die folgenden Kriterien erfüllt:

Wir haben die Chance, mit Backlinks Ranking-Veränderungen herbeizuführen, die zu einer höheren Click-Through-Rate und damit zu mehr Klicks führen.

Wenn du dir aktuelle CTR-Verteilungen in den organischen Suchergebnissen von Google anschaust, dann wird deutlich, wo Traffic zu holen ist und wo nicht.

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© https://www.advancedwebranking.com/cloud/ctrstudy/

Klicks gibt es nur bei den ersten Ergebnissen zu holen

Du kannst dir über das Suchvolumen des Keywords und deine aktuelle Position ungefähr ausrechnen, wie viel Traffic du derzeit von Google bekommst. Diese Zahlen validierst du am besten mit den Daten aus deiner Search Console.

Bitte bedenke, dass CTR-Studien wie die hier gezeigte immer Durchschnittswerte über mehrere Industrien abbilden. In dem oben dargestellten Fall basieren die Daten auf 1,7 Millionen Keywords.

Nicht immer ist es möglich, auf Platz 1 zu kommen. Die meisten von uns werden in den seltensten Fällen an Wikipedia, Amazon oder dem Hersteller-Brand vorbeikommen. Wir müssen uns also auf Keywords konzentrieren, bei denen eine Top-3-Platzierung realistisch ist.

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Selbst Zalando wird hier wohl kaum auf Platz 1 landen, da Google die Marke selbst ganz oben sehen will

Je weniger Aufwand (=Links) du investieren musst, um dieses Ziel zu erreichen, desto besser. Von daher solltest du dich auf sogenannte Schwellenkeywords konzentrieren. Solche Keywords ranken zwischen #4 und #20, sind also „nah am Treppchen“, wo es letztendlich die Klicks hinter einer Suchanfrage zu holen gilt.

Durch eine Ranking-Verbesserung müssen wir unseren Return on Investment vergrößern können

Dabei hilft es zum einen, wenn im Longtail die Kaufabsicht enthalten ist. Wer „Adidas Schuhe kaufen“ eingibt, ist deutlich weiter im Funnel als jemand, der nur nach dem Wort „Schuhe“ sucht und sich ggf. nur informieren möchte.

Hier helfen dir deine Google Ads-Performance-Daten. Aus diesen geht hervor, auf welchen Keywords deine Anzeigen bei deiner Zielgruppe besonders gut performen. Das sind logischerweise auch deine bevorzugten Kandidaten für die organische Suche.

Zum Zweiten solltest du dich auf Seiten konzentrieren, bei denen du eine höhere Marge erwarten kannst. Du wirst wohl mit der Seite hinter „Schreibtisch kaufen“ mehr verdienen als mit der Seite hinter „Kugelschreiber kaufen“.

Wir müssen uns auf Keywords fokussieren, die entweder stabil ranken oder einen Trend nach oben aufweisen

Natürlich muss auch das Suchvolumen entsprechend hoch sein. Das ist dein dritter Filterfaktor.

Wir brauchen keine Ressourcen auf URLs zu verschwenden, deren wichtigste Keywords im zeitlichen Verlauf wild die Plätze wechseln. Hier werden wir mit ein paar Links nicht viel erreichen können. Gleiches gilt für solche Keywords, die schon auf dem absteigenden Ast sind. Hier gilt es, erstmal die OnSite-Hausaufgaben zu machen.

Wie kannst du also konkret vorgehen?

Schaue dir zunächst die wichtigsten Keywords an, für die du aktuell schon rankst. Du kannst dafür zum Beispiel Seachmetrics oder Sistrix verwenden.

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Wie steht es eigentlich um die aktuellen Rankings?

Filter dir dann all jene Keywords heraus, bei denen du aktuell zwischen Position 4 und Position 20 rankst – die Schwellenkeywords also.

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Hier findest du die Schwellenkeywords

Exportiere dir diese Ansicht als Excel-Tabelle und rechne dann durch, wie viel du mit den jeweiligen Keywords verdienst. Entweder weißt du es aus Erfahrung oder du schaust dir die Conversion Rate und den durchschnittlichen Wert einer Bestellung in der entsprechenden Branche an, wenn du deine realen Conversion Rates nicht kennst.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Conversion Rate sinkt, je länger der Funnel und je teurer das Produkt ist. Alltägliche Sachen wie Kleidung oder Nahrung kommen so auf eine CR von 3 % und mehr, während Möbel und ähnliche Gegenstände oft nur ca. 1 % vorweisen können – aber eben auch größere Margen haben.

Errechne auf dieser Grundlage, wie viel du verdienst. Im nächsten Schritt musst du prognostizieren, wo du bei diesem Keyword im Bestfall landen kannst. Hierfür braucht es SEO-Erfahrung und „Fingerspitzengefühl“. Hab im Blick, dass es unter Umständen auch Wettbewerber gibt, an denen du nur schwer vorbeikommst.

Je höher du rankst, desto besser wird die Click-Through-Rate. Schaue dir in der Search Console an, wie es aktuell aussieht und formuliere darauf aufbauend Prognosen für die Zukunft.

Was kannst du verdienen?

Nun kannst du errechnen, wie sich deine Einnahmen nach einer Optimierung verändern würden. Füge der Excel-Tabelle hierfür den durchschnittlichen Warenkorb und die Conversion Rate hinzu.

Wie viel würdest du verdienen, wenn du die angestrebte Position erreichst? Würde es sich lohnen? Dies sagt dir der Delta-Wert, für den du die aktuellen Einnahmen von den prognostizierten Einnahmen abziehst.

Wenn du die Keywords nun absteigend nach dem Delta-Wert sortierst, hast du ganz oben die spannendsten Keywords für eine sofortige Optimierung. Stelle nun sicher, dass diese aktuell stabil sind oder sogar leicht ansteigen. Ist das der Fall, dann leg los und baue geile Deeplinks auf, um das Keyword nach oben zu bringen!

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Thomas Gruhle
CEO von LEAP/
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