{"id":4129,"date":"2020-01-07T15:12:41","date_gmt":"2020-01-07T14:12:41","guid":{"rendered":"https:\/\/leap.de\/?p=4129"},"modified":"2023-11-15T16:00:58","modified_gmt":"2023-11-15T15:00:58","slug":"psychologie-cro-so-ermoeglichst-du-deinen-nutzerinnen-bessere-entscheidungen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/leap.de\/wissen\/psychologie-cro-so-ermoeglichst-du-deinen-nutzerinnen-bessere-entscheidungen\/","title":{"rendered":"Psychologie & CRO: So erm\u00f6glichst du deinen NutzerInnen bessere Entscheidungen"},"content":{"rendered":"\n

Der \u201eHomo oeconomicus\u201c ist rational, objektiv, denkt immer wirtschaftlich, strebt nach Nutzenmaximierung und verf\u00fcgt stets \u00fcber vollst\u00e4ndige Marktinformationen. Dieses Modell aus der Wirtschaftswissenschaft und Spieltheorie dient unter anderem dazu, elementare wirtschaftliche Zusammenh\u00e4nge zu erkl\u00e4ren. Im Marketing hingegen werden bestimmte KPIs<\/strong> damit errechnet.<\/p>\n\n\n\n

Allerdings ist der Homo oeconomicus kein reales Abbild existierender Menschen. Oder besser gesagt: Nicht alle Menschen denken und handeln so.\u00a0Ganz im Gegenteil<\/a>.<\/p>\n\n\n\n

So gehen die Neurowissenschaften heute davon aus, dass mehr als 90 Prozent unserer Handlungen und Entscheidungen<\/strong> von unbewussten Mustern<\/strong> im Kopf gesteuert werden. Sprich: Nur die wenigsten Entscheidungen treffen wir bewusst. F\u00fcr Marketer und Analysten ist das Modell vom immerzu rational agierenden Homo oeconomicus<\/strong> somit nur bedingt praxistauglich. Denn auch die meisten Kaufentscheidungen erfolgen unbewusst und sind emotional bzw. impulsiv.<\/p>\n\n\n\n

Doch was bedeutet das f\u00fcr dich und deine Websites, Dienstleistungen und Produkte, wenn der Homo oeconomicus ausgedient hat?<\/p>\n\n\n\n

Hier kommt die Psychologie ins Spiel<\/a>.\u00a0Sie erkl\u00e4rt\u00a0innere und \u00e4u\u00dfere Gr\u00fcnde f\u00fcr menschliches Verhalten<\/strong>\u00a0und Erleben und kann bestimmte Effekte empirisch belegen. Und eben darum geht es in diesem Beitrag: Wir stellen dir acht der wichtigsten psychologischen Effekte bzw. Heuristiken vor, mit denen du deine Zielgruppen im Internet \u201eabholen\u201c und beeinflussen kannst, um deine Conversion Rate zu optimieren.<\/p>\n\n\n\n

Grundlegend daf\u00fcr ist das weitaus zielf\u00fchrendere Modell der beiden Denksysteme System 1<\/strong> und System 2<\/strong>, wie es der israelisch-US-amerikanische Psychologe Daniel Kahneman in seinem Wissenschaftsbestseller \u201eSchnelles Denken, langsames Denken<\/a>\u201c vorgestellt hat. Dazu mehr im n\u00e4chsten Abschnitt.<\/p>\n\n\n

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\"psychologie-cro-so-ermoeglichst-du-deinen-nutzern-bild-1-1\"<\/a><\/figure>
\u00a9https:\/\/www.hugendubel.de<\/figcaption><\/div><\/div><\/div><\/div>\n\n\n

Kahnemann beschreibt die Systeme 1&2 ausf\u00fchrlich in seinem Werk<\/p>\n\n<\/div>\n\n\n

Warum Menschen Entscheidungen zumeist per Autopilot treffen<\/h2><\/div>\n\n\n\n

Kahnemanns<\/strong> zentrale These<\/strong> ist die Unterscheidung zwischen zwei Arten des Denkens: das schnelle und intuitive System 1 und das langsame und logisch operierende System 2. Das System 1<\/strong> wird vom Unterbewusstsein und den Emotionen gesteuert und ist beispielsweise wichtig f\u00fcr das \u00dcberleben, indem wir dadurch in vielen Situationen schneller und direkter reagieren k\u00f6nnen. Beim System 2<\/strong> wird der Verstand \u201eangeknipst\u201c, um schwierige Aufgaben zu bew\u00e4ltigen. Das langsame Denken kostet den K\u00f6rper jedoch wesentlich mehr Kraft und Energie und ist daher nicht immer aktiv. Es springt erst dann an, wenn der Mensch gen\u00fcgend Zeit hat f\u00fcr die Evaluierung und das System 1 nicht sofort eine Antwort findet.<\/p>\n\n\n\n

Da das System 1<\/strong> immer \u201eonline\u201c ist, ist es sozusagen der Hauptakteur in unserem Leben und bei unseren Entscheidungen.<\/p>\n\n\n\n

Wichtig ist f\u00fcr uns an dieser Stelle: Auch wenn alle Menschen \u00fcberwiegend unbewusst handeln, hei\u00dft das noch lange nicht, dass verschiedene Menschen in ein und derselben Situation immer gleich handeln. Vielmehr handeln sie oftmals sehr unterschiedlich, und hierbei spielen demografische Merkmale<\/strong> (Alter, Geschlecht, Wohnort), sozio\u00f6konomische Merkmale<\/strong> (Bildung, Beruf) und psychografische Merkmale<\/strong> (Interessen, Bed\u00fcrfnisse, Preisorientierung, Einstellungen) eine Rolle.<\/p>\n\n\n\n

Umso schwieriger ist es, Zielgruppen zu identifizieren und zu kategorisieren. Ohne dies fischen Marketing und Vertrieb jedoch im Tr\u00fcben und bleiben entsprechend erfolglos.<\/p>\n\n\n\n

Deshalb stellen wir dir im Folgenden kurz das Limbic\u00ae-Modell<\/strong> nach Dr. Hans-Georg H\u00e4usel sowie die GRIPS\u00ae-Typen<\/strong> von Vocatus vor.<\/p>\n\n\n\n

Zielgruppendefinition nach der Limbic\u00ae-Map und GRIPS\u00ae-Typologie<\/h2><\/div>\n\n\n\n

Neben der Limbic\u00ae-Map und der GRIPS\u00ae-Typologie k\u00f6nnen nat\u00fcrlich auch die Sinus-Milieus, Lebenszyklen, Kulturdimensionen nach Hofstede und viele weitere Methoden bei der Zielgruppendefinition helfen. Letztlich musst du aber selbst entscheiden, welches Modell am besten zu dir bzw. deinem Business passt.<\/p>\n\n\n\n

In der Abbildung unten siehst du die Limbic\u00ae-Map<\/strong>, welche den Emotionsraum des Menschen<\/strong> im \u00dcberblick zeigt. Die Limbic\u00ae-Map ist eine neuropsychologische Zielgruppensegmentierung inklusive Alter- und Geschlechtsdifferenzen und basiert auf einer Studie, die alle zwei Jahre mit 20.000 Probanden validiert wird.<\/p>\n\n\n

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\"Screenshot<\/div><\/figure>
\u00a9 Dr. Hans-Georg H\u00e4usel, Gruppe Nymphenburg Consult AG<\/figcaption><\/div><\/div><\/div><\/div>\n\n\n

Die drei Hauptemotionsfelder der Limbic\u00ae-Map Stimulanz, Dominanz und Balance<\/p>\n\n<\/div>\n\n

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Es gibt drei Hauptemotionsfelder: Stimulanz, Dominanz und Balance.<\/p>\n<\/div>\n\n\n

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Das Stimulanzsystem steht haupts\u00e4chlich f\u00fcr Freude, Spa\u00df, Abwechslung und Abgrenzung: Menschen wollen modern und beliebt sein und neue Wege gehen<\/p><\/div><\/div>

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Das Dominanzsystem steht haupts\u00e4chlich f\u00fcr Macht und Ergebnisse: Menschen wollen als aktiv und handlungsf\u00e4hig anerkannt werden<\/p><\/div><\/div>

<\/i><\/div>

Das Balance-System steht einerseits f\u00fcr Beziehungen mit anderen Menschen und andererseits f\u00fcr Vernunft, Tradition, Daten und Fakten. Die Menschen im linken Bereich wollen eher als vertrauensvoll und wertvoll angesehen werden, w\u00e4hrend die Menschen im rechten Bereich eher als vern\u00fcnftig und rational angesehen werden wollen.<\/p><\/div><\/div><\/div><\/div>\n<\/div>\n\n\n

Es gibt au\u00dferdem sieben verschiedene Limbic\u00ae-Typen<\/strong>, die den Hauptfeldern zugeordnet sind und bestimmte Merkmale und Vorlieben beinhalten.<\/p>\n\n\n\n

Die GRIPS\u00ae-Typen<\/strong> gehen auf eine Studie zum Entscheidungsverhalten von Menschen<\/strong> zur\u00fcck. Darin wurden 150.000 Interviews in 26 L\u00e4ndern durchgef\u00fchrt. Das Ergebnis sind die f\u00fcnf Typen: Schn\u00e4ppchenj\u00e4ger, Preisbereite, Verlustaversive, Gewohnheitsk\u00e4ufer<\/strong> und Gleichg\u00fcltige<\/strong>.<\/p>\n\n\n

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\"abb.-2-auf-diese-fuenf-typen-kommt-es-im-modernen-online-marketing-an-copyright-vocatus-ag\"<\/div><\/figure>
\u00a9 Vocatus AG<\/figcaption><\/div><\/div><\/div><\/div>\n\n\n

Auf diese f\u00fcnf Typen kommt es im modernen Online-Marketing an<\/p>\n\n<\/div>\n\n\n

Mehr dar\u00fcber erf\u00e4hrst du in unseren Beitr\u00e4gen \u201eDie GRIPS\u00ae-Typologie \u2013 Zielgruppen kennen und verstehen\u201c<\/a> und \u201eDie richtige Zielgruppenansprache \u2013 Erstellung von Personas nach der Limbic\u00ae Map\u201c<\/a>.<\/p>\n\n\n\n

Mit diesen acht psychologischen Effekten optimierst du deine Conversion Rate<\/h2><\/div>\n\n\n\n

Bis hierhin haben wir dir nahegebracht, warum der Mix aus Conversion-Rate-Optimierung, Online-Marketing und Psychologie sinnvoll ist und welche Modelle f\u00fcr die Zielgruppenfindung infrage kommen.<\/p>\n\n\n\n

Im Praxisteil folgen nun acht Heuristiken, die du auf deinen Websites einsetzen kannst, um die Conversion Rate zu steigern.<\/p>\n\n\n\n

1. Zeigarnik-Effekt, Sunk-Cost-Effekt & Endowed-Progress-Effekt<\/h3><\/div>\n\n\n\n

Auf der unten abgebildeten Website von Gerry Weber kommen die drei in der Zwischen\u00fcberschrift genannten Heuristiken zum Einsatz.<\/p>\n\n\n

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\"abb.-3-zeigarnik-effekt-sunk-cost-effekt-und-endowed-progress-effekt-in-einem-rutsch-screenshot-gerry-weber<\/div><\/figure>
Screenshot Gerry Weber<\/figcaption><\/div><\/div><\/div><\/div>\n\n\n

Zeigarnik-Effekt, Sunk-Cost-Effekt und Endowed-Progress-Effekt in einem Rutsch <\/p>\n\n<\/div>\n\n\n

Der Zeigarnik-Effekt<\/strong> beschreibt die Neigung von Menschen, unvollst\u00e4ndig erledigte Aufgaben vollenden zu wollen. In dem Beispiel wird darauf aufmerksam gemacht, dass der User bzw. die Userin noch zwei Schritte vor sich hat, also seine Aufgabe noch nicht erledigt wurde.<\/p>\n\n\n\n

Der Sunk-Cost-Effekt<\/strong> beschreibt die Tendenz, ein Vorhaben fortzusetzen, wenn bereits eine Investition in Form von Geld, Anstrengung (Energie) oder Zeit get\u00e4tigt wurde, also \u201eversunkene\u201c Kosten entstanden sind. In dem Beispiel wird der User oder die Userin darauf aufmerksam gemacht, dass er bereits zwei Schritte bew\u00e4ltigt und damit eine Investition gemacht hat.<\/p>\n\n\n\n

Der Endowed-Progress-Effekt<\/strong> beschreibt das Ph\u00e4nomen, dass Personen, denen man ihre Fortschritte innerhalb einer Zielsetzung aufzeigt, beharrlicher auf dieses Ziel hinarbeiten. In dem Beispiel wird eine Progress-Bar verwendet, die f\u00fcr UserInnen den Fortschritt bei der Ausf\u00fcllung des Check-outs visualisiert.<\/p>\n\n\n\n

Dies gilt \u00fcbrigens nicht nur f\u00fcr Check-outs, sondern etwa auch f\u00fcr Umfragen. Falls du schon mal an Umfragen teilgenommen hast, kennst du vielleicht die Frustration, die auftritt, wenn es nicht so recht vorangeht.<\/p>\n\n\n\n

2. Die Psychologie des Wartens<\/h3><\/div>\n\n\n\n

Menschen sind online noch ungeduldiger als im \u201eOffline-Leben\u201c<\/strong>, da sie im Web das Warten bewusster wahrnehmen (vgl. \u201eHow To Integrate Waiting Time Into Your User Experience\u201c von Sabina Idler). Das kann aus vier Gr\u00fcnden zu Frust und Entt\u00e4uschung f\u00fchren: Erstens langweilen sich Menschen schnell, wenn sie warten m\u00fcssen. Zweitens ist dies umso mehr der Fall, wenn sie nicht wissen, worauf sie warten. Drittens wirkt ein Mangel an Feedback oftmals verwirrend. Und viertens ist Warten vor allem dann ein \u00c4rgernis, wenn man darauf nicht vorbereitet ist.<\/p>\n\n\n

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Das Gef\u00fchl des als unn\u00f6tig oder st\u00f6rend empfundenen Wartens kannst du jedoch auf zweierlei Art und Weise verhindern bzw. verringern:<\/p>\n<\/div>\n\n\n

<\/i><\/div>

Lenke deine UserInnen ab und biete ihnen Unterhaltung, indem du ihnen zum Beispiel etwas Lustiges, Sch\u00f6nes oder Unerwartetes zeigst<\/p><\/div><\/div>

<\/i><\/div>

Liefere ihnen genaue Informationen \u00fcber die verbleibende Wartezeit oder den Ladestatus<\/p><\/div><\/div><\/div><\/div>\n<\/div>\n\n\n

In diesem Beispiel von wetransfer und Coca-Cola sehen wir eine Ladeanzeige und im Fall von Coca Cola zudem die Cola-Flasche als Silhouette (Branding).<\/p>\n\n\n

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\"abb.-4-user-nicht-zappeln-lassen-sondern-den-ladefortschritt-anzeigen-screenshot-wetransfer-und-coca-cola\"<\/div><\/figure>
Screenshot wetransfer und Coca Cola<\/figcaption><\/div><\/div><\/div><\/div>\n\n\n

User nicht zappeln lassen, sondern den Ladefortschritt anzeigen<\/p>\n\n<\/div>\n\n\n

3. Verlustaversion & Dringlichkeit<\/h3><\/div>\n\n\n\n

Die Verlustaversion<\/strong> bezeichnet die Tendenz, Verluste h\u00f6her zu gewichten als Gewinne. Auf deinen Websites kannst du die Verlustaversion nutzen, indem du Dringlichkeit kommunizierst. Dringlichkeit<\/strong> meint, das Gef\u00fchl zu haben, sofort reagieren zu m\u00fcssen und direkt mit der Website zu interagieren. Mangelt es deiner Seite an Dringlichkeit, l\u00e4ufst du Gefahr, dass Besucher anfangen zu vergleichen und tiefer zu recherchieren \u2013 also schlimmstenfalls abspringen.<\/p>\n\n\n\n

Bei der Dringlichkeit gibt es zwei Komponenten: die interne und die externe Dringlichkeit<\/strong>.<\/p>\n\n\n\n

Die interne Dringlichkeit<\/strong> l\u00e4sst sich nicht wirklich bedienen, weil diese zu einem gro\u00dfen Teil vom individuellen Nutzer bzw. der Nutzerin, der Verfassung, seinen bzw. ihren W\u00fcnschen und Bed\u00fcrfnissen abh\u00e4ngt.<\/p>\n\n\n\n

Die externe Dringlichkeit<\/strong> kann dagegen beeinflusst werden, indem man von au\u00dfen Einfluss auf das UserInnenverhalten nimmt. So beispielsweise durch zeitlich limitierte Angebote, Exklusivit\u00e4t und Knappheit bzw. die Konkurrenz anderer K\u00e4ufer und K\u00e4uferinnen.<\/p>\n\n\n

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\"abb.-5-mit-klaren-ansagen-dringlichkeit-erzeugen-und-zum-zeitnahen-kauf-anregen-screenshot-zalando\"<\/div><\/figure>
Screenshot Zalando<\/figcaption><\/div><\/div><\/div><\/div>\n\n\n

Mit klaren Ansagen Dringlichkeit erzeugen und zum zeitnahen Kauf anregen<\/p>\n\n<\/div>\n\n\n

Im obigen Beispiel von Zalando wird auf der Warenkorbseite kommuniziert, dass die Artikel nicht im Warenkorb gespeichert und dauerhaft reserviert werden, was mitunter Dringlichkeit ausl\u00f6st und zum Kauf f\u00fchren kann.<\/p>\n\n\n\n

4. Scarcity & Dringlichkeit<\/h3><\/div>\n\n\n\n

Wie unten zu sehen, nutzt das Modeunternehmen Gerry Weber den Knappheitseffekt bzw. Scarcity-Effect, um Dringlichkeit zu generieren.<\/strong> Dazu wird dem oder der UserIn kommuniziert, dass aktuell nur noch drei Produkte verf\u00fcgbar sind. Hierbei ist unbedingt darauf zu achten, immer korrekte Zahlen anzuzeigen! Sonst drohen wegen Versto\u00dfes gegen das Wettbewerbsrecht empfindliche Geldstrafen.<\/p>\n\n\n

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\"abb.-6-so-kann-der-scarcity-effekt-auf-onlineshops-genutzt-werden-screenshot-gerry-weber\"<\/div><\/figure>
Screenshot Gerry Weber<\/figcaption><\/div><\/div><\/div><\/div>\n\n\n

So kann der Scarcity-Effekt auf Onlineshops genutzt werden<\/p>\n\n<\/div>\n\n\n

Der Scarcity-Effekt<\/strong> besagt folglich, dass Menschen auf ein Produkt umso gr\u00f6\u00dferen Wert legen, je knapper die verf\u00fcgbare Menge ist. Ist das Produkt demgegen\u00fcber reichlich vorhanden, schwindet aufgrund mangelnder Dringlichkeit der dem Produkt vom User oder der von der Userin zugeschriebene Wert.<\/p>\n\n\n\n

5. Social Proof<\/h3><\/div>\n\n\n\n

Viele Seiten, wie hier auch Parfumdreams, arbeiten mit Social Proof. Social Proof bedeutet, dass sich die meisten Menschen grunds\u00e4tzlich am Verhalten anderer Menschen bzw. einer Gruppe von Menschen orientieren. Dies trifft ebenso auf ihr Kaufverhalten<\/strong> zu. Deshalb sind positive Userbewertungen und -reviews ein gutes Mittel, um die Conversion Rate bzw. die Verkaufszahlen bestimmter Produkte zu verbessern.<\/p>\n\n\n

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\"abb.-7-social-proof-per-kundenbewertungen-und-rezensionen-screenshot-parfumdreams\"<\/div><\/figure>
Screenshot Parfumdreams<\/figcaption><\/div><\/div><\/div><\/div>\n\n\n

Social Proof per Kundenbewertungen und Rezensionen<\/p>\n\n<\/div>\n\n\n

6. Neugierde<\/h3><\/div>\n\n\n\n

Neugierde geht mit einer starken Aktivierung der Amygdala<\/strong> (Teil des Limbischen Systems) einher. Dort ist das Zentrum intensiver Gef\u00fchle und wird dieses gezielt aktiviert, l\u00e4sst sich der Nutzer bzw. die Nutzerin dazu motivieren, eine bestimmte Handlung durchzuf\u00fchren.<\/p>\n\n\n

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\"abb.-8-neugierde-wecken-indem-das-limbische-system-angesprochen-wird-screenshot-zalando<\/div><\/figure>
Screenshot Zalando<\/figcaption><\/div><\/div><\/div><\/div>\n\n\n

Neugierde wecken, indem das Limbische System \u201cangesprochen\u201d wird<\/p>\n\n<\/div>\n\n\n

In dem Beispiel oben wirbt Zalando mit \u201eLimitierten Angeboten\u201c und \u201eGeheimen Rabattaktionen\u201c f\u00fcr eine Newsletter-Anmeldung. Ziel ist es, die Neugierde<\/strong> der UserInnen zu wecken, was auf diese Weise erfahrungsgem\u00e4\u00df weitaus besser funktioniert, als einfach nur \u201eMelden Sie sich zum Newsletter an!\u201c zu schreiben.<\/p>\n\n\n\n

7. Decoy-Effekt<\/h3><\/div>\n\n\n\n

Der Decoy-Effekt wirkt sich wie folgt aus: Haben KonsumentInnen die Wahl zwischen genau zwei Produkten, vergleichen sie auch nur diese beiden Produkte miteinander und bewerten sie direkt, einzeln und subjektiv hinsichtlich ihrer Eigenschaften. Die Entscheidung f\u00e4llt zugunsten des Produkts aus, welches den besten Eindruck hinterl\u00e4sst.<\/p>\n\n\n\n

Tipp: Indem du ein drittes Produkt als eine Art Katalysator hinzuf\u00fcgst,<\/strong> kannst du dem K\u00e4ufer oder der K\u00e4uferin die Entscheidung zwischen den beiden anderen Produkten erleichtern. Obwohl es den Entscheidungsprozess im Grunde genommen komplexer macht. Ziel ist es hier jedoch nicht, das dritte Produkt zu verkaufen, sondern es geht lediglich darum, die Entscheidung in die eine oder andere Richtung zu lenken. Daher darf das aus verkaufstaktischen Gr\u00fcnden hinzugef\u00fcgte dritte Produkt die beiden anderen auch nicht in puncto Preis-Leistungs-Verh\u00e4ltnis \u00fcbertrumpfen. In den meisten F\u00e4llen wird somit dasjenige Produkt \u201egest\u00e4rkt\u201c, welches der User bzw. die Userin bei seiner Entscheidung auf Platz zwei hat.<\/p>\n\n\n\n

8. Default-Effekt<\/h3><\/div>\n\n\n\n

Defaults sind Voreinstellungen, Standardeinstellungen bzw. Vorgaben<\/strong>. Der Default-Effekt tritt also dann ein, wenn der Nutzer oder die Nutzerin nichts tut \u2013 also zum Beispiel keine eigene Auswahl trifft, sondern die gegebenen Einstellungen auf der Website \u00fcbernimmt. So zum Beispiel in Formularen und Produktkonfiguratoren sowie bei Sortier- und Suchfunktionen. Oder, wie in unserem Beispiel unten von \u201e\u00c4rzte ohne Grenzen\u201c bei Spendenaufrufen.<\/p>\n\n\n

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\"abb.-9-auch-die-aerzte-ohne-grenzen-setzen-auf-den-default-effekt-screenshot-aerzte-ohne-grenzen\"<\/div><\/figure>
Screenshot \u00c4rzte ohne Grenzen<\/figcaption><\/div><\/div><\/div><\/div>\n\n\n

Auch die \u201c\u00c4rzte ohne Grenzen\u201d setzen auf den Default-Effekt<\/p>\n\n<\/div>\n\n\n

Fakt ist: Die meisten UserInnen bevorzugen voreingestellte Wahlm\u00f6glichkeiten<\/strong>, da sie ihm bzw. ihr (vermeintlich) viel Zeit sparen und den Aufwand verringern. Daher solltest du dir gut \u00fcberlegen, welche Defaults du auf deinen Websites vornimmst bzw. welche Defaults am besten mit deiner jeweiligen Kernzielgruppe matchen. Umso schneller kommen deine NutzerInnen ins Ziel. Sprich: zur Conversion.<\/p>\n\n\n\n

Fazit<\/h2><\/div>\n\n\n\n

All diese Heuristiken sind sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich wirksam und helfen dabei, deine Conversion Rate zu pushen<\/strong>. Psychologisches Know-how kann also in der (Online-)Marketingpraxis durchaus den Unterschied machen. Einfach mal ausprobieren!<\/p>\n\n\n\n

Aber Vorsicht: Zwar sind die hier vorgestellten Kniffe letzten Endes allgemeing\u00fcltig \u2013 aber das hei\u00dft nicht, dass sie auf jeder Seite gleich gut funktionieren! Daher raten wir dir zu A\/B-Tests vor dem Livegang. Wie du dabei vorgehst, erf\u00e4hrst du in unserem Beitrag \u201eDer perfekte Prozess f\u00fcr A\/B-Testing: So verkauft dein Online-Shop besser\u201c<\/a>.<\/p>\n\n\n

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Menschen treffen die meisten Entscheidungen unbewusst. Auch auf Websites. Mit diesen acht Methoden kannst du sie dabei 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