Das erwartet dich in diesem Recap:
- Wie war die Veranstaltung organisiert?
- Welche Speaker haben uns am meisten begeistert?
- Welche Vorträge blieben hinter den Erwartungen zurück?
Am Tag nach meiner ersten OMX stand direkt die nächste Premiere an: Meine erste SEOkomm. Nachdem die Vorträge am Tag davor wirklich großartig waren, lag die Messlatte für den zweiten Tag natürlich sehr hoch – aber das sollte kein Problem sein.
Los ging es mit einer mitreißenden Keynote von Marcus Tandler. Er nahm uns mit auf einen Ritt durch die Suche und stellte einige Theorien auf, wie unser aller Arbeitsleben sich in den nächsten Jahren verändern könnte.
Die Zukunft der Suche stellen für Marcus einzelne Informationsfragmente dar, zu denen die Nutzer direkten Zugang haben wollen. Die Suchmaschine muss diese Fraggles also problemlos verstehen können – und wir sollten ihr mit strukturierten Daten dabei helfen.
Zudem werden, je mehr Endgeräte suchfähig sind, immer seltener Websites das beste Ergebnis sein. Hier kommen „Progressive Web Apps“ (PWA) ins Spiel, die strukturiert und sprachneutral gesucht und gefunden werden können.
Es geht immer mehr von Answers to Journeys – und darauf müssen wir uns einstellen, wie Marcus gewohnt eloquent klargemacht hat.
Es folgte ein neues Format, in dem ab sofort die Neuerungen der abgelaufenen 12 Monate vorgestellt werden sollen. Alexander übernahm hier kurzfristig von Markus Hövener, der aus familiären Gründen verhindert war.
Auch wenn es nicht seine eigenen Slides waren, machte Alexander einen tollen Job und nahm uns mit auf eine Reise in die Welt von Featured Snippets, Quality Rater Guidelines, JavaScript, MarkUps und Co. Alle zentralen Themengebiete, auf denen wir uns im letzten Jahr an Änderungen gewöhnen mussten, wurden verständlich beschrieben und aufgefrischt.
Ein sehr hilfreiches Format, das die Veranstalter unbedingt beibehalten sollten. Dieser Überblick ist wirklich viel wert.
Ein weiterer Speaker, der kurzfristig eingesprungen ist, war Bastian Grimm. Nach seinem (geplanten) Slot auf der Main Stage stand er schon 15 Minuten später auf der Bühne von Track zwei, um als Krankheitsvertretung über die Best Practices beim Relaunch zu sprechen.
Und das tat er gewohnt kenntnisreich und informativ. Eingebrannt hat sich bei mir vor allem das Statement: Bei einem Relaunch sollten wir nicht die Hoffnung sehen, möglichst wenig zu verlieren – sondern die Chance, etwas zu gewinnen. Dazu ist es unumgänglich, erst einmal richtig aufzuräumen, um keinen Ballast in die neue Umgebung mitzunehmen.
Insgesamt brachte dieser Slot viele schöne Einblicke in die Best Practices auf einem Gebiet, auf dem fast immer etwas schiefgeht. Daher kann es auch nicht genug Vorträge zu diesem Thema geben.
Bei Sixt geht es immer mehr um das Erreichen von Featured Snippets als Quelle für Traffic und Conversions. Da trifft es sich, mit Izzi eine der absoluten Expertinnen auf dem Gebiet im Haus zu haben.
Es folgte ein starker Vortrag mit vielen „Dos and Don’ts“. Wichtig wie immer: Testen, testen, testen – in diesem Fall dort, wo auch Google testet (also in den USA). Es hilft, sich auf Probleme und deren Lösungen zu fokussieren und diese in sinnvollen Formaten abzuhandeln:
Wenn du dann die richtigen Themen angehst, klappt es bestimmt auch mit den Featured Snippets. Und wenn nicht, frag Izzi, die kann helfen – wie sie auch im Interview mit uns bewiesen hat.
Google lernt immer besser, welche Ranking-Faktoren in welchem Umfeld funktionieren. So kommt es, dass mittlerweile jede Suchanfrage ihre eigenen Regeln hat und Google sogar versteht, was der Nutzer will, wenn das entsprechende Keyword gar nicht in der Frage vorkommt.
Entsprechend macht Kai deutlich, dass wir immer mehr den Kontext ansprechen müssen, um die besten Nutzersignale zu generieren. Hier kommt Conversion Optimierung ins Spiel, die im Zusammenspiel mit SEO erst richtiges Marketing ergibt. Denn Technical SEO alleine ist mittlerweile die Grundvoraussetzung, um vernünftig gefunden zu werden. Hier kommt auch die großartige Idee von hypothesengetriebenem SEO auf:
Wenn wir X so verändern, dass Y passiert, erhalten wir mehr Z und erhöhen damit die KPI.
Daher kann man SEO und CRO in Zukunft kaum noch getrennt sehen.
And now for something completely different. Die größte Produktsuchmaschine der Welt ist nicht etwa Google Shopping, sondern Amazon. Wer also ein Produkt vertreibt, sollte sich gut überlegen, seine Ressourcen auch für Amazon-SEO einzusetzen.
Für alle, die davon noch relativ wenig Ahnung haben (gefühlt 95 % der Anwesenden) gab Trutz einen wirklich hilfreichen Überblick zu den wichtigsten Optimierungsmöglichkeiten. Das Ganze wurde untermauert von einer Studie, in der er mit seinen Kollegen große Marken auf Amazon analysiert hat. Dabei wird deutlich:
Das zeigt, dass es auch auf Amazon immer schwieriger wird, ein neues Geschäftsmodell zu starten. Trutz empfiehlt, auf wenig genutzte Nischen zu setzen. Vor allem auf solche, die in anderen Märkten schon größer sind und daher auch bei uns einen starken Wachstumsmarkt darstellen könnten.
Ein wichtiger Vortrag, der ein zentrales Thema der Suche im Netz aufgreift und sehr plastisch beschrieben hat.
Thomas nahm sein Publikum mit auf einen wilden Ritt durch die Welt der Websuche und der Google Patente. Spannend fand ich vor allem seine Infos zum Thema Query Rewriting. Hier geht Google auf den Umstand ein, dass die meisten Nutzer schlechte Sucher sind. Sie verwenden falsche Wörter in ihren Anfragen, erwarten aber die richtigen Ergebnisse.
Deshalb bestimmt Google Synonyme, um die fehlerhaften Anfragen zu verbessern oder zu ergänzen. Hier spielt der richtige Einsatz von Linguistik und Sprache eine große Rolle. Interessanterweise hat Bing ein solches Vorgehen nicht. Zum Vergleich hat Thomas es aber mal von außen an die Bing-Suche angedockt und festgestellt, dass die Ergebnisse dann deutlich besser wurden.
Spannende Einblicke in die sprachlichen Anforderungen der Websuche – von einem, der es wissen muss. Das bewies er auch schon vor einigen Jahren im Interview bei uns.
Zum Abschluss durfte Karl seinen Slot maßlos überziehen, um über Suchsysteme zu sprechen, die nicht Google heißen. Ihm ging es darum, immer wieder eine Botschaft an sein Publikum zu bringen: Google wird es nicht immer geben – und selbst wenn, wird es für euch nicht immer relevant sein. Diversifiziert euch.
Der Vortrag war wunderbar interaktiv – nicht nur mit dem Publikum, sondern auch mit anderen ExpertInnen, die im Vorfeld befragt wurden. Ein wahrer Weckruf, der alle, die im Raum waren dazu motivieren sollte, sich endlich mit alternativen Traffic-Quellen zu beschäftigen. Ein guter Startpunkt ist unser Artikel mit Whitepaper. Und natürlich unser Interview mit Karl.
Die SEOkomm 2018 bot eine tolle Bandbreite an Themen, bei der alle, die mit der Suchmaschinenoptimierung im weitesten Sinne zu tun haben, etwas mitnehmen konnten. Wie auch die OMX am Tag zuvor strotzte die Organisation nur so vor liebevollen Details, die in Verbindung mit den starken Insights das österreichische Konferenzdoppel ganz nach oben auf meine To-do-Liste für 2019 katapultiert haben. Wenn es irgendwie möglich ist, werde ich im nächsten Jahr wieder nach Salzburg reisen, denn ich wurde von der OMX und SEOkomm sofort in den Bann gezogen.