Das erfährst du in diesem Beitrag
- Welche sieben SEO-Trends sind 2020 bedeutsam?
- Worauf sollten SEO-Einsteiger vor allem achten?
- Was ist in naher Zukunft eher zu vernachlässigen?
Die einwandfreie Umsetzung aller technischen Aspekte der Suchmaschinenoptimierung ist die Grundlage für jede erfolgreiche SEO-Strategie. Daran wird sich auch 2020 nichts ändern. Zur technischen Basis gehört, dass deine Website crawl- und indexierbar ist, eine intelligente Verlinkungsstruktur aufweist, die sichere Übertragung durch https erlaubt, saubere Redirects verwendet usw.
Nachdem wir uns zuletzt damit beschäftigt haben, was die SEO-Welt in 2019 bewegt hat, stellen wir dir nun vor, welche sieben SEO-Trends in diesem Jahr unseres Erachtens von großer Bedeutung sein werden. Und obendrauf gibt’s für Einsteiger noch eine kleine SEO-Checkliste 2020.
Rich Snippets gewinnen 2020 an Bedeutung. Google treibt die Rich-Snippet-Optimierung im Sinne der Userfreundlichkeit voran. Das zeigt sich zum Beispiel daran, dass seit wenigen Monaten keine Self-Serving-Bewertungssterne für Unternehmen mehr angezeigt werden. Google möchte damit für mehr Transparenz bei den Sternebewertungen sorgen.
Hinzu kommt, dass relevante Fragen immer häufiger mittels Rich-Suchergebnissen direkt in den SERPs beantwortet werden. Mitunter verdrängen die Snippets dabei sogar ein oder zwei andere Suchergebnisse auf die zweite Seite. Um FAQs in den SERPs anzuzeigen, kannst du die Markup-Auszeichnung FAQPage von schema.org benutzen.
Das Produktangebot von Online-Shops lässt sich in Deutschland bald auch direkt in den Google-Suchergebnissen vergleichen. Ein Feature, das zunächst für die Modebranche in den USA eingeführt wurde und sich in Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit ausweitet. Snippets nähern sich damit Shopping-Anzeigen an. Hier erfährst du mehr über das neue organische Produktlisting.
Eine weitere Neuerung ist, dass Google das Vokabular RDFa für strukturierte Daten per data-vocabulary.org ab dem 6. April 2020 nicht mehr unterstützt. Ist dir die Meldung in der Google Search Console bereits aufgefallen? Wir empfehlen, rechtzeitig auf das moderne Vokabular JSON-LD umzusteigen.
In einem Podcast von Search Engine Land spricht John Müller, Webmaster Trends Analyst bei Google, über die wachsende Bedeutung von Rich Snippets.
User-Signale sind für Google ein wichtiger Indikator für die Relevanz einer Website. Die Snippet-Optimierung sollte daher auch weiterhin die Basis deiner SEO-Strategie sein.
Bereits in diesem Jahr hat Google die Favicons – also die kleinen Icons, Symbole und Logos, mit denen Browser Websites auf wiedererkennbare Weise kennzeichnen – zum Design der SERPs hinzugefügt. Auch wenn Google nach einiger Kritik wieder zurückgerudert ist und die Favicons weiter optimiert, werden sie zukünftig voraussichtlich eine wichtige Rolle spielen, um die CTR zu beeinflussen. Search Engine Land hat in einer aktuellen Favicon-Suchergebnis-Studie untersucht, wie viele User und Userinnen die Snippets des neuen Desktop-Designs der Suchergebnisse tatsächlich für Ads halten.
Absprungraten und Verweildauer sollten bei der Suchmaschinenoptimierung im Fokus bleiben. Google Analytics liefert hier wertvolle Hinweise. User Experience und SEO wachsen auch 2020 immer mehr zusammen. Es ist also empfehlenswert, beide Aspekte zunehmend als Gesamtpaket zu betrachten.
Man kann es nicht oft genug betonen: Die Nutzerzufriedenheit und Suchintention der NutzerInnen spielt bei der Content-Erstellung eine enorme Rolle. Du solltest daher deinen Website-Content schnellstmöglich einer kritischen Prüfung unterziehen: Welche Suchintention befriedigst du mit deinen Inhalten? Welche Inhalte sind veraltet und brauchen mal ein Update? Welche Inhalte kannst du komplett von der Seite nehmen? Eine ausführliche Keywordrecherche unter Einbeziehung der Konkurrenz sollte dabei ein wichtiger Baustein deiner Content-Strategie 2020 sein.
Recherchiere, welche W-Fragen sich deine Zielgruppe stellt und optimiere deinen Content daraufhin. Beziehe bei diesen Überlegungen auch Input aus dem Kundensupport und den Social-Media-Präsenzen deines Unternehmens mit ein. All dies kann dir wertvolle Hinweise zu Was- und Warum-Fragen liefern.
Nutze ansprechende Inhalte wie Bilder, Infografiken und Checklisten und bereite alle so auf, dass sie schnell erfassbar und gut lesbar sind. Lange Textteppiche ohne Absätze oder Hervorhebungen sind ein No-Go und sorgen für hohe Absprungraten.
Decke ein Thema in Gänze ab und überlege dir, welche neuen Formate du dafür verwenden kannst. Pillar Pages und FAQ-Seiten sind gute Beispiel für holistischen Content.
Hilfestellung kann dir auch die sogenannte Skyscraper Technique bieten: Im ersten Schritt analysierst du, was die Konkurrenz im Bereich Content macht. Im zweiten Schritt produzierst du Inhalte, die diesen Content in jeder Hinsicht übertreffen. Und schließlich verbreitest du deine Inhalte, um zielgerichtet Traffic zu generieren. Probiere es einfach mal aus!
Auch Backlinks bleiben ein wichtiges Thema. Im September vergangenen Jahres wurden Änderungen bei den Link-Attributen angekündigt, die ab März 2020 voll in Kraft treten. Einerseits werden die neuen Attribute „sponsored“ und „ugc“ (User Generated Content) eingeführt, und andererseits ändert sich die Funktionsweise von nofollow. In diesem Artikel haben wir bereits früh darüber berichtet.
Mit hochwertigemContent, der deiner Zielgruppe einen konkreten Mehrwert bietet, kannst du wertvolle verweisende Links generieren. Denn seriöse Quellen mit einem gut recherchierten und vorbildlich aufbereiteten Thema werden gerne verlinkt. Dein Ziel sollte also stets sein, ein für deine Zielgruppen wichtiges Themen als Experte zu etablieren. Prima eignen sich dafür Linkplatzierungen bei Podcasts, die gerade wie Pilze aus dem Boden schießen.
Warum Backlinks weiterhin wichtig sind, kannst du ebenfalls hier nachlesen.
Im Vorjahr ist Google auf den mobilen Index als Standard umgestiegen. Wenn deine Website 2020 noch nicht für die mobile Suche optimiert ist, wird es jetzt allerhöchste Zeit. Schließlich kommt bereits mehr als die Hälfte des Search Traffics über die mobile Suche.
Am wichtigsten sind die Darstellung und Bedienbarkeit aller Elemente deiner Website auf kleineren Bildschirmen von Mobiltelefonen und Tablets sowie die Ladegeschwindigkeit. In der Google Search Console kannst du nachschauen, ob der mobile Bot deine Seite bereits crawlt. Hier werden dir auch Fehlermeldungen angezeigt. Google hat hierzu Best Practices zusammengefasst und unlängst aktualisiert.
Wenn du überprüfen möchtest, ob deine Seite für mobile Endgeräte optimiert ist, kannst du das Google-Tool „Test auf Optimierung für Mobilgeräte“ nutzen.
Die Ladegeschwindigkeit deiner Seite ist wichtig – nicht erst seit dem Google Speed Update von 2018, als PageSpeed zum Rankingfaktor wurde. Es gilt: Je schneller deine Seite ist, desto besser. Vor allem für die mobile Suche spielt PageSpeed eine sehr große Rolle, da unterwegs die Internetgeschwindigkeit oftmals suboptimal ist. Seit November 2019 bietet die Google Search Console einen Speed Report an, mit dem du die Performance deiner Seite (vorerst im experimentellen Modus) prüfen kannst.
Dass Google PageSpeed nach wie vor hoch bewertet, zeigt sich auch an der ständigen Weiterentwicklung vom Googles Lighthouse Tool. Erst kürzlich wurde die neue Performance-Metrik Largest Contentful Paint zu Lighthouse hinzugefügt. Diese gibt die Zeit an, die benötigt wird, um den wichtigsten Inhalt einer Seite zu laden. Zuvor zeigte lediglich der First Contentful Paint an, wann der User bzw. die Userin das erste Element sehen konnte. Eine positive Weiterentwicklung.
Im SEO-Tool Screaming Frog kannst du neuerdings die PageSpeed einzelner URLs per API-Integration direkt testen. Wie du die PageSpeed deiner Website optimierst, erfährst du in unserem Beitrag „Warum dein PageSpeed so wichtig ist (und wie du ihn optimierst)“.
Voice Search ist schon eine ganze Weile ein Thema in der SEO-Welt. Hier gehen die Meinungen aber noch auseinander, denn bislang ist schwer abzuschätzen, wie dies die organische Suche tatsächlich beeinflussen wird. Zweifelsohne bleibt aber die Suche über intelligente Sprachassistenten wie Siri, Alexa und Cortana ein wichtiges Thema. So kam das Online-Marketing-Unternehmen Uberall in seinem letztjährigen „Voice Search Readiness Report“ zu dem Ergebnis, dass 2020 zwischen 12 und 20 Prozent der Suchanfragen per Sprache stattfinden werden. Da die Sprachsuche von überall aus bequem ist, dürfte sich da noch einiges tun.
Bei Voice Search geht es darum, mit gut optimiertem Content „Platz 0“ der Suchergebnisse zu erreichen. Voraussetzung dafür sind Featured Snippets, die per strukturierte Daten ausgezeichnet werden. Du solltest dir also Gedanken machen, welche W-Fragen deiner NutzerInnen welches Suchvolumen haben, um diese Fragen dann kompakt und verständlich mit deinem Website-Content zu beantworten. Achte unbedingt darauf, mit ausformulierten Sätzen zu arbeiten, statt das Ganze für einzelne Keywords zu optimieren. Das von Google seit Dezember 2019 ausgerollte BERT Update ebnet dafür den Weg.
Bei Voice Search ist oftmals ein Ortsbezug vorhanden, weshalb Google My Business und Local SEO in der SEO-Strategie berücksichtigt werden sollten. Zudem stoßen Siri & Co. besonders bei jungen Zielgruppen auf wachsendes Interesse. Wenn sich dein Angebot an junge Konsumenten richtet, musst du Voice Search auf jeden Fall im Auge behalten!
Um insbesondere SEO-Einsteigern die Arbeit ein wenig zu erleichtern, haben wir eine Checkliste mit einigen der wichtigsten Fragen plus weiterführenden Informationen zusammengestellt.
Technische SEO
Rich Snippet
User-Signale
Content
Backlinks
Mobile Optimierung
PageSpeed
Sich akribisch an formalen Aspekten wie der Anzahl der H1-Überschriften oder Fettungen im Text abzuarbeiten, ist eher ein überholter SEO-Ansatz und wird auf lange Sicht nicht zum gewünschten SEO-Erfolg führen. Solche Aspekte sollten zwar nicht unberücksichtigt bleiben, zumal sie NutzerInnen eine bessere Orientierung und das schnelle Erfassen wesentlicher Informationen ermöglichen. Aber auch John Müller sagt, dass es nicht ausschlaggebend ist, wie viele H1-Überschriften auf einer Seite auftauchen. Konkret heißt das für deine Rankings: Content sollte aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachtet werden, und der Mehrwert für den User steht immer an erster Stelle.
Webmaster stellen sich immer häufiger die Frage, wie viel Traffic tatsächlich noch über die organische Suche generiert wird. Im Sommer vergangenen Jahres führten erstmals mehr als die Hälfte aller Suchen nicht zu Klicks. Ein Grund dafür ist, dass Google immer mehr eigene Produkte in die SERPS integriert, die User gar nicht erst zum Weiterklicken veranlassen. Jüngstes Beispiel ist Google Jobs. Um sich dagegen zu behaupten und so viel Aufmerksamkeit wie möglich zu erlangen, kann man auf die Methode On-SERP SEO setzen. Ein interessanter Beitrag hierzu ist „Google in 2020: From Everyone’s Search Engine to Everyone’s Competitor“ von Rand Fishkin.
Auch Shopping-Anzeigen machen den organischen SERPs immer mehr Konkurrenz. Die SERPs passen sich in Form von Rich Snippets optisch immer stärker den Ads an. Und andersherum wird auch die Kennzeichnung der Ads immer unauffälliger, was Google bereits viel Kritik eingebracht hat. Schließlich sind sie für Google eine wichtige Umsatzquelle, wie im Google Watchblog beschrieben wird.
Mit einer ausgefeilten SEO-Strategie lässt sich über organische Suchergebnisse jedoch auch in Zukunft wertvoller Traffic generieren – und mithin eine Steigerung der Umsätze. Denn auch wenn Suchmaschinenoptimierung nicht von heute auf morgen den gewünschten Erfolg bringt, zahlt sich der initiale Input im Gegensatz zu Google-Anzeigen vor allem auf lange Sicht aus. Außerdem wachsen SEO und UX bzw. Conversion Optimierung immer mehr zusammen.
Viel wird sich in naher Zukunft bei der Suchmaschinenoptimierung wohl nicht ändern. Mit fundierten SEO-Praktiken ist man deshalb auch in diesem Jahr gut beraten. Dabei solltest du immer im Auge behalten, welche Maßnahmen tatsächlich auf die gesetzten SEO-Ziele einzahlen und die Suchintention der Besucher und Besucherinnen priorisieren.
Google kündigt große Updates mittlerweile vorher an und führt dies auch in 2020 fort, wie das Google January Update gezeigt hat. Allerdings solltest du dich von Updates nicht verrückt machen lassen. Treibe stattdessen die Optimierung deiner eigenen Seite stetig voran.