Das erfährst du in diesem Beitrag:
- Welche großen Updates gab es 2019?
- Was hat sich sonst noch bei Google verändert?
- Was wird sich 2020 für SEO ändern?
In 2019 hat uns der Suchmaschinengigant aus Mountain View in jedem Quartal eine Anpassung des Core-Algorithmus beschert und so für jede Menge Unruhe in den Suchergebnissen sowie bei SEOs und Websitebetreibern gesorgt.
Zum Vergleich: 2017 gab es laut Google rund 200.000 Experimente, aus denen mehr als 2.400 Änderungen resultierten. In diesem Jahr könnte es durchaus ähnlich gewesen sein. Doch wie wir es bereits bei den großen Updates der Vorjahre erlebt haben, gab es wieder einmal keine konkreten Informationen dazu, welche Änderungen durchgeführt wurden und wie sich Betroffene von einem Rankingverlust „erholen“ können.
Sämtliche Anfragen, die auf Twitter an Google herangetragen wurden, beantworteten die Kalifornier gewohnt vage:
Some have asked if we had an update to Google Search last week. We did, actually several updates, just as we have several updates in any given week on a regular basis. In this thread, a reminder of when and why we give specific guidance about particular updates….
— Google SearchLiaison (@searchliaison) November 12, 2019
Wie schon in der Vergangenheit gab es auch in diesem Frühjahr ein Core-Update. Dieses wurde umgehend offiziell bestätigt und mit dem Namen March 2019 Core Update bezeichnet.
We understand it can be useful to some for updates to have names. Our name for this update is "March 2019 Core Update." We think this helps avoid confusion; it tells you the type of update it was and when it happened.
— Google SearchLiaison (@searchliaison) March 15, 2019
Auffällig war, dass sich unter den betroffenen Domains viele befanden, die bereits durch das E-A-T-Update im August des Vorjahres starke Veränderungen erfahren hatten. Insbesondere Faktoren wie Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit standen erneut im Fokus der Anpassungen.
Nicht direkt mit den Positionen innerhalb der Suchergebnisse verknüpft, aber trotzdem für Webmaster interessant, waren die Erweiterungen im URL-Prüftool der Google Search Console. So können fortan unter anderem der HTTP-Code, geladene Ressourcen, der gegenwärtige Indexierungsstatus sowie der Zeitpunkt des letzten Crawls abgerufen werden. Genaue Informationen dazu findest du in der Hilfe zum URL-Prüftool.
Falls du in deiner Google Search Console noch andere Fehlermeldungen entdeckst, empfehlen wir dir unseren aktuellen Beitrag zu den häufigsten Fehlermeldungen. Darin erfährst du natürlich auch, wie du die jeweiligen Probleme lösen kannst.
Viele Leute, die nach einer neuen beruflichen Herausforderung suchen, starten ihre Recherche auf der Suchmaschine. Insofern war es nur eine Frage der Zeit, bis dies auch ein Bestandteil des gesamten Google-Universums wurde. So wurde im Mai das Jobsuche-Feature „Google for Jobs“ auch hierzulande ausgerollt, um Interessierten aus dem deutschsprachigen Raum fortan zu ermöglichen, ihre neue Stelle direkt auf der Oberfläche der Suchmaschine zu suchen.
Möglich macht dies die Einbindung der strukturierten Daten gemäß der Vorgaben von Schema.org auf den jeweiligen Jobbörsen und Karriereseiten. Für Seitenbetreiber, die auf die Rekrutierung neuer Mitarbeiter abzielen, ist es nun unabdingbar geworden, die Jobseiten dahingehend zu optimieren und die Informationen entsprechend aufzubereiten.
Gleich Anfang Juni brach erneut Unruhe in der SEO-Welt aus. Oder besser: Verwunderung. Denn Google hatte in seiner über 20-jährigen Geschichte zum ersten Mal ein bevorstehendes Core-Update angekündigt und kurze Zeit später ausgerollt. Gut möglich, dass dies auch in Zukunft so gehandhabt wird.
Tomorrow, we are releasing a broad core algorithm update, as we do several times per year. It is called the June 2019 Core Update. Our guidance about such updates remains as we’ve covered before. Please see this tweet for more about that:https://t.co/tmfQkhdjPL
— Google SearchLiaison (@searchliaison) June 2, 2019
Der Fokus lag wieder einmal verstärkt auf Qualität und Vertrauenswürdigkeit und stellte somit keine grundlegende Änderung der bestehenden Strategie dar. Der ungewöhnliche Schritt, bevorstehende Veränderungen im Vorfeld aktiv nach außen zu kommunizieren und damit transparent(er) zu machen, wurde auch in unserer LEAP/ExpertInnenrunde zum Google June Core Update überwiegend positiv aufgenommen.
Für viel Wirbel sorgte im Spätsommer die Meldung, dass es für Backlinks künftig neben den bekannten Attributen „follow“ und „nofollow“ zwei weitere Kategorien gibt: rel=„sponsored“ und rel=„ugc“. Damit sind nun weitere Unterscheidungsmöglichkeiten vorhanden, um der Suchmaschine mitzuteilen, wie ein gesetzter Link bewertet werden soll. Was du seitdem beachten solltest und für welchen Anwendungszweck die neuen Kennzeichnungen geeignet sind, haben wir für dich in unserem Artikel über die neuen Linkattribute aufbereitet.
Zusätzlich brachte der September ein weiteres Core-Update mit sich. Die genauen Kriterien auszumachen, auf welche die neuerlichen Änderungen abzielten, gestaltete sich wie gewohnt äußerst schwierig. Erneut gab es einige Hinweise, dass die Elemente aus dem E-A-T-Umfeld wieder einmal das Zünglein an der Waage waren und Seiten aus dem Your-Money-Your-Life-Sektor am stärksten beeinflusst wurden. Mangels genauer Angaben zu den Anpassungen innerhalb des Algorithmus ist es natürlich schwer, erlittene Rankingverluste und fehlenden Traffic zu „reparieren“.
Ein paar Ratschläge, wie du dich diesen Problemen dennoch stellen kannst, findest du in Lily Rays englischem Artikel „10 Tips for Recovering from Google Core Algorithm Updates“.
„Bidirectional Encoder Representations from Transformer“ (kurz: BERT) bezeichnet das aktuelle und zudem umfassendste Google-Update, das die Suchmaschine laut eigenen Aussagen innerhalb der vergangenen Jahre veröffentlicht hat. Rund jede zehnte Suchanfrage im englischen Sprachraum soll davon betroffen sein. Hintergrund: Jeden Tag werden mehr als b getätigt – davon sind rund 15 Prozent komplett neu, wurden in dieser Form zuvor also noch nie gestellt. Insbesondere der zunehmende Anteil an Voice Search erfordert daher neue Methoden, um zufriedenstellende Antworten zu liefern. Genau hierauf zielt das BERT-Update ab.
Schon längst geht es nicht mehr nur darum, eine Aneinanderreihung verschiedener Wörter zu verarbeiten, sondern auch den dahinterliegenden Kontext zu erkennen. Nach Hummingbird 2013 und RankBrain aus dem Jahr 2015 werden die bestehenden Zusammenhänge einer Anfrage nun noch besser interpretiert. Der Rollout für 70 weitere Sprachen, darunter auch Deutsch, wurde am 9. Dezember erneut via Twitter verkündet. In welchem Umfang sich das jüngste Update auf den hiesigen Suchmarkt auswirkt, wird interessant sein.
BERT, our new way for Google Search to better understand language, is now rolling out to over 70 languages worldwide. It initially launched in Oct. for US English. You can read more about BERT below & a full list of languages is in this thread…. https://t.co/NuKVdg6HYM
— Google SearchLiaison (@searchliaison) December 9, 2019
Die meisten dürfte diese Information nicht überraschen. Dennoch weisen wir noch einmal nachdrücklich darauf hin, dass Google auch weiterhin Qualitätsrichtlinien hat, die regelmäßig überarbeitet werden sollten. Deshalb sollten nicht nur diejenigen, die durch die letzten Core-Updates Einbußen bei den Trafficzahlen zu verzeichnen haben, von Zeit zu Zeit einen Blick in die aktuelle Fassung der Search Quality Rater Guidelines (PDF) werfen. Und klar sollte auch sein: Mit dieser festen Routine startest du besser heute als morgen.
Betrachten wir die Änderungen der vergangenen Jahre, so lässt sich daraus ableiten, was in Zukunft wichtig bleibt bzw. noch weiter an Relevanz gewinnt. Neben den aktuell dominierenden Themen wird es interessant sein, was sich künftig im Bereich Voice Search tut. Bislang ist dies ein eher umstrittenes Thema – obwohl einige Experten es bereits seit mehreren Jahren als Geheimtipp auf dem Zettel haben. Es gibt aber auch die nicht wenigen Gegenstimmen derer, die überzeugt sind, dass die kleinen Sprachassistenten im nächsten Jahr (noch) nicht den endgültigen Durchbruch schaffen.
Eine vergleichsweise sichere Prognose ist es, dass Rich Snippets weiter an Bedeutung gewinnen werden, da der Trend hin zur mobilen Nutzung ungebrochen ist. Eine schnelle Ladezeit und das auf kleine Geräte optimierte Nutzererlebnis bleiben somit auch in Zukunft von höchster Bedeutung.
Dass Google durch eigene Dienste wie Google for Jobs auch weiterhin alles dafür tun wird, die Nutzer langfristig an sich zu binden, ist gleichermaßen sicher. Umso wichtiger ist es für dich, schleunigst alle Weichen auf Erfolg zu stellen und dabei auch das Thema „Strukturierte Daten“ anzugehen. Zwar musst du laut John Müller, Webmaster Trends Analyst bei Google, beim Fehlen oder einer fehlerhaften Implementierung strukturierter Daten nicht zwangsläufig mit Rankingverlusten rechnen. Doch sind diese nicht im geforderten Format eingebunden, können sie auch nicht ausgespielt werden, und du verlierst die Aufmerksamkeit deiner User.
No effect on rankings, but if the structured data isn't valid, we wouldn't be able to show it in search.
— 🍌 John 🍌 (@JohnMu) September 17, 2019
Die technische Optimierung sowie hochwertige Inhalte sind auch zukünftig unabdingbar. Doch auch in 2020 und danach wird eine gesunde Backlinkstruktur positiv aufs Ranking einzahlen. Und wenn du es dann schaffst, deine Seite auf die vorderen Positionen der Suchergebnisse zu bringen, dann vergiss nicht, dass du damit noch nicht das Ende der Reise erreicht hast. Denn erst, wenn sich die User auf deiner Seite wohlfühlen und das finden, was sie suchen, werden sie auch konvertieren.
Hinzu kommt, dass reiner „SEO-Content“ schon lange nicht mehr reicht. Vielmehr muss das Bedürfnis der User nach der Antwort auf eine konkrete Frage bzw. der Lösung eines Problems im Vordergrund stehen. Beschreibe also nicht nur, was dein Produkt bzw. deine Dienstleistung macht und kann, sondern hebe hervor, welchen Nutzen es bietet und liefert dazu hilfreiche Informationen. Eine entsprechende Recherche im Vorfeld ist hierfür das A und O für deinen langfristigen Erfolg.
Zum Abschluss wollen wir dir für die Feiertage noch einen kleinen Tipp geben: Auf technicalseo.guru findest du das SEO-RPG „the search“. Interessant für alle, die Rollenspiele mögen und ihr technisches SEO-Wissen testen oder auffrischen wollen. Weitere Informationen zu den Machern und Hintergründen findest du im Blogbeitrag auf technicalseo.com.
JA