hallo.digital 2019 – Der LEAP/ Recap - LEAP/
, Thomas Gruhle

hallo.digital 2019 – Der LEAP/ Recap

Wie war die hallo.digital 2019? Was haben wir gelernt und was haben wir beigetragen? Das erfährst du in unserem Recap.

by Thomas Gruhle
Reading time: 6 minutes

Das erwartet dich in diesem Recap:

  • Wie war die Veranstaltung organisiert?
  • Welche Speaker haben uns am meisten begeistert?
  • Welche Vorträge blieben hinter den Erwartungen zurück?

Ohne Stau und ohne Hektik schlug ich pünktlich um neun Uhr „im alten Schlachthof“ auf. Du wirst nicht glauben, wie inspirierend die Veranstaltung war. Kein Wunder, bei diesem grandiosen Line-up.

Hammer Auftakt – Podiumsdiskussion stimmt auf den Tag ein

Nach der Begrüßung durch André Hellmann (Netzstrategen) gab es eine Podiumsdiskussion zum Thema „New Work“ – agile Organisation und was dies für ein Unternehmen bedeutet. Die Speaker Frederike Probert, Sven O. Rimmelspacher, Jelka Seitz und Nico Lumma gaben uns hierbei viel theoretischen Input. Fast noch wichtiger waren die gemachten Erfahrungen. Darum bin ich so gerne auf Konferenzen: Ich kann von Menschen lernen.

Durch die Digitalisierung, Globalisierung und Automatisierung muss ein Umdenken in Unternehmen stattfinden. Deshalb wird in Zukunft „New Work“ der Megatrend in der Arbeitswelt sein.

Vorteile:

  • Durch New Work rückt der Mensch immer mehr in den Mittelpunkt. Das führt zu mehr Selbstbestimmung und mehr Freude bei der Arbeit
  • Mitarbeiter bringen selbst ihre Ideen ein und bestimmen, wann und zu welchem Projekt sie ihre Fähigkeiten einsetzen (mehr Motivation)
  • Durch New Work ist ein dezentrales Arbeiten möglich. Um gemeinsam produktiv zu sein, ist die räumliche Nähe nicht mehr notwendig (Vorteil bei der Bewerbersuche).

Doch von heute auf morgen kann dies alles nicht geschehen. Es benötigt einen tiefgreifenden Wandel im Unternehmen. Zudem muss auch die jeweilige Führungskraft dieses Modell vorleben.

Disruptive Geschäftsmodelle: Warum wir trotz Negativpresse Unternehmen wie Amazon und Uber lieben

Nach der Diskussion und einer kleinen Kaffeepause ging es weiter mit Prof. Dr. Jürgen Seitz von der Hochschule der Medien Stuttgart mit dem Thema „Innovation? Marketing? Marketing-Innovation!“

Dabei gab er uns interessante Einblicke in die Frage, wieso wir Amazon, Uber, AirBnB & Co. feiern, obwohl die großen Firmen Menschen zu Dumping-Preisen arbeiten lassen oder durch Weitervermieten der Räumlichkeiten Tausende Menschen und Familien keine Wohnungen finden. Doch da wir mit den Unternehmen nur positive Erfahrungen sammeln, sind die negativen Schlagzeilen für uns nicht mehr so wichtig bzw. geraten in den Hintergrund. Da der Mensch faul und eitel ist, nutzen dies auch die Firmen aus und kommunizieren deren Wünsche. Zusätzlich bestärken sie deren Ansichten.

Beispiel: Du hast das Paket von Amazon nicht ordnungsgemäß für den Rückversand wiederverpackt? Kein Problem! Die Gutschrift kommt morgen bei dir an! Dadurch hat der Konsument mit dem Unternehmen positive Erfahrungen gemacht und bestellt natürlich wieder. Alle schlechten Dinge, die er über das Unternehmen gehört hat, sind nicht mehr von Belang.

KI gibt Antworten – Welcher Kunde wird künftig nicht mehr bei uns kaufen?

Danach ging es weiter mit dem Vortrag von Frank Oechsle (Esentri Ag), der uns das spannende Thema „So kannst du Machine Learning und Künstliche Intelligenz im Marketing Deines Unternehmens sinnvoll einsetzen“ mitgebracht hat.

Was ich sehr interessant fand: Man kann durch KI die Wahrscheinlichkeit ermitteln, wer als Kunde das Unternehmen verlassen wird. Oder auch wer z. B. einen Vertrag bei einem Energieversorger oder Mobilanbieter verlängern wird. Doch all das geht nur, wenn genügend Daten vorhanden ist.

WDF*IDF-Programme analysieren nur einen Teil der Seiten! Was bedeutet das für die Optimierung?

Markus Hövener „Der perfekte Content – für Suchmaschinen und Nutzer“

Über eine Sache musste ich etwas genauer nachdenken, denn Markus wies in seinem Vortrag darauf hin, dass die WDF*IDF-Programme höchstens 15 Seiten analysieren. Das heißt, dass die vorgegebene Anzahl von Keywords nicht dem eigentlichen Durchschnitt entspricht. WDF*IDF lässt sich auch weiterhin nutzen, nur muss und sollte man sich nicht genau daran halten.

Weitere Fakten:

  • Über 90 Prozent der Seiten erhalten über Google keinen Traffic
  • Google gibt bereits Ergebnisse selbst an. Dadurch sinkt der Traffic um weitere 4 Prozent
  • Überschrift und Einleitung sollten dem Leser Anreize bieten, den Text zu lesen
  • Lesbaren und übersichtlichen Content (Tabellen, Diagramme, Grafiken Bilder etc.) schaffen!

Weitere Einblicke zu Content, Suchmaschinen und weiteren Themen gewährt Markus auch im Interview.

Das perfekte Snippet (mit Beispiel!)

Nach der Mittagspause ging es weiter mit dem Vortrag von Luisa Dziki (Seokratie GmbH) zum Thema „Unwiderstehliche Snippets für dein Content-Marketing“.

Die Learnings:

  • Title: max. 65 Zeichen (569 Pixel, Torben Leuschner Tool)
  • Description: 100 bis 135 Zeichen
  • In den Snippets keine falschen Versprechungen einbauen à la negative Nutzererfahrung, Short Clicks und schlechtere Rankings
  • Nutze Klickreize
  • Schaffe Vertrauen
  • Baue Symbole ein (abheben von der Masse)
  • Versetze dich auch beim Snippet in deine Nutzer hinein (User-zentriert)

Beispiel-Snippet

Wie du deine Snippets optimieren kannst, erklären wirr zudem in diesem Artikel.

Stephan Sperling (Netzstrategen) „Menschen & Wissen: Welche Rollen brauche ich im E-Commerce?“

Wenn der GF zum All-in-one-Mitarbeiter wird und Tätigkeiten unterschätzt …

Er hat uns seine Erfahrungen mitgeteilt, die er täglich mit anderen Unternehmen macht. Oft ist den Geschäftsführern nicht bewusst, wie viel Arbeit damit verbunden ist, einen Shop aufzubauen oder überhaupt Marketing zu betreiben.

Halide Ebcinoglu (Kubix Digital GmbH) „Lokal erreichbar sein mit Local Search“

Die Takeaways:

  • Fast jede zweite Suchanfrage ist eine lokale Suche
  • GMB-Webseiten-Traffic in Analytics mit UTM Parameter messen
  • Direkte Nachrichten sind über GMB ab sofort möglich
  • GMB-Posts können das Ranking verbessern, ziehen zusätzlichen Traffic auf die Website und helfen, sich von der Konkurrenz abzuheben
  • Über GMB-Beiträge können Produkte angeboten werden (so steigt die Conversion)
  • Es empfiehlt sich, Bilder hinzufügen
  • Reviews/Kundenbewertungen zählen zu den starken Ranking-Kriterien
  • Bei mehreren Standorten sollten jeweils ein neues GMB-Konto erstellt werden
  • Inhalte immer aktualisieren
  • Einzelbüro oder offene Raumgestaltung?

Mehr zu den Möglichkeiten der lokalen Suche erfährst du auch in unserem Artikel.

Sven Kaun-Feederle (Feco-Feederle Gmbh): „The urban office: work wherever“.

Durch eine offenere Raumgestaltung ergeben sich folgende Vorteile:

  • Teamarbeit wird gefördert (Räume, die das Miteinander unterstützen)
  • Mehr Konzentration (Räume, die auch ein ungestörtes Arbeiten zulassen)
  • Kommunikation (Räume als Treffpunkt im Büro für informative Gespräche)
  • Entspannung (Räume, die je nach Stimmungslage beruhigen oder auch anregen)

Artikel 13: Vorsicht vor Monopolen und mehr Investments in KI!

Zu guter Letzt gab es noch einen Vortrag von Nico Lumma (Next Media Accelerator GmbH). Dabei erwähnte er, wie wir uns selbst mit dem Artikel 13 ins Abseits geschossen haben. Zudem müssen wir, wenn wir nicht nur dabei sein wollen, mehr in Künstliche Intelligenz investieren. China und die USA investieren bereits Milliarden von Dollar in KI. Zudem kritisierte er die gefährliche Dominanz der großen vier Techfirmen (Google, Apple, Facebook und Amazon), auch GAFA genannt, und deren Voranschreiten und Auswirkungen auf die ganze Wirtschaft. Über diese und ähnliche Themen sprachen wir mit Nico auch in unserem Interview.

Fazit – Mein Tag auf der hallo.digital

Die hallo.digital war überaus informativ und hat sich für mich sehr gelohnt. Die Vorträge waren sehr lehrreich und die hochkarätigen Speaker beantworteten auch gerne nach dem Vortrag meine Fragen. Alles in allem war es eine interessante Convention mit vielen abwechslungsreichen Vorträgen und Begegnungen. Zudem gab es zwischendurch genügend Zeit, um sich mit anderen aus der Branche zu connecten und auszutauschen.

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Thomas Gruhle

Im Jahr 2009 habe ich die Agentur Barketing mit den Schwerpunkten SEO und Linkbuilding gegründet. Diese wurde 2015 zu LEAP/, da SEO und CRO für mich zwei Seiten der gleichen Medaille sind. Ich arbeite als Geschäftsführer vor allem auf der strategischen Ebene und begleite Internationalisierungen, Relaunches und andere Projekte in großen Unternehmen.