BLOO:CON 2018 – Der LEAP/ Recap - LEAP/
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BLOO:CON 2018 – Der LEAP/ Recap

Wie war die Bloo:Con 2018? Was haben wir gelernt und was haben wir beigetragen? Das erfährst du in unserem Recap.

by Vanessa Ostner
Reading time: 20 minutes

Das erwartet dich in diesem Recap:

  • Wie war die Veranstaltung organisiert?
  • Welche Speaker haben uns am meisten begeistert?
  • Welche Vorträge blieben hinter den Erwartungen zurück?

Willkommen in Münster. Mövenpick Hotel am Aasee, sicherlich eine tolle Sommerlocation. Doch am 07.02. wurden wir bei minus 5 Grad ins schöne Münster geladen. Versorgt mit Goodiebag und Namensschild geht es los mit der Beköstigung von durchaus passablen Kaffee und Snacks. Dafür lohnen sich Konferenzen immer. Freundliche Gesichter begrüßen Kollegen und Bekannte aus der Szene, darunter vor allem Partner und Kunden von Bloofusion, den Organisatoren der BLOO:CON.

Der große Seminarraum ist bequem eingerichtet mit genügend Platz für noch mehr Goodies. Agenda, neueste suchradar Ausgabe und das Highlight: feine Süßigkeiten in unterschiedlichster Ausführung. Ein noch etwas nervöser Markus Hövener steht in den Startlöchern und legt pünktlich um 8:45 Uhr los mit dem KickOff, ein kurzer Dank an Organisatoren und Moderatoren und los geht’s.

Markus Hövener: SEO Update 2018

Markus erklärt, wie Google so tickt und warum wir uns keine Sorgen um die Anzahl der täglichen Updates bei Google machen müssen. Meistens sind diese länderspezifisch und betreffen uns gar nicht. Was uns dieses Jahr beschäftigen wird:

  1. Featured Snippets
  2. Voice Search
  3. Content
  4. PageSpeed
  5. Markups

Featured Snippets

Wo früher einfach nur 10 Ergebnisse in den SERPs sichtbar waren, werden nun oft Featured Snippets prominent dargestellt. Sie haben die Funktion, eine konkrete Frage der User zu beantworten. Ganze 30-40 Wörter sollen die Antwort auf konkrete Suchanfragen liefern.

Solange kein Featured Snippet ausgespielt wird, so Markus, werden ca. 26 % der Klicks eingefahren. Sobald ein Featured Snippet ausgespielt wird, erzielt es etwa 9 % – das folgende Ergebnis kann noch etwa 19,6 % verbuchen. Allerdings muss die Antwort auch wirklich das Problem des Users lösen oder eine konkrete Zusammenfassung liefern. So sollte man also bei Beiträgen darauf achten, in den ersten Zeilen den weiterführenden Inhalt zusammenzufassen – anders als bei diesem Artikel.

Hier kommt dann auch der erste dezente Hinweis auf ein Webinar, was genau dieses Thema abhandelt. Wer also mehr wissen will, sollte unbedingt einschalten.

Wie du Featured Snippets erhalten kannst, erklären wir zudem in diesem Artikel.

Voice Search

Als ob Markus nie was anderes getan hat, als mit der Google Sprachsuche zu sprechen, führt er uns einmal mehr vor Augen, welche Grenzen es bei der Voice Search noch gibt. Auf die Frage „welche Symptome bei einer Lungenentzündung“ wusste die liebliche Damenstimme noch eine Antwort. Wenn es um Anfragen geht, für die es keine Featured Snippets gibt und somit keine Antwort für die Sprachsuche, kann uns die gute Dame leider nicht mehr weiterhelfen. Markus stellt heraus, dass es nicht mehr 10 relevante Ergebnisse bei der Voice Search gibt, sondern genau EINS. So richtig überzeugt ist er allerdings nicht von dem ganzen Hype, denn natürlich wird Voice Search immer mehr, aber begrenzt sich vor allem auf RemoteHome.

Mehr zum Einfluss der Voice Search auf SEO erfährst du hier.

Content

Das Thema knüpft beim Featured Snippet an. Die Nutzerintention sollte bei der Erstellung im Vordergrund stehen. Beim Beantworten von Fragen sollte man darauf achten, dass sie vollständig beantwortet werden. Vor der Erstellung sollte man genau prüfen, wie der Content aufgebaut werden sollte. Google weiß, wann eine visuelle Antwort wichtig ist und spielt Bilder und Videos aus, wenn die Anfrage dahingehend interpretiert wird. Welche Aspekte die User bei einer Anfrage interessieren, kann man mit Tools wie answerthepupblic.com wunderbar darstellen lassen. Das Buzzword hier heißt holistischer Content.

PageSpeed

Schon lange rollt der Zug los und kommt langsam in Fahrt: im Juli kommt das Speed-Update für Mobile und schon jetzt geraten einige in Panik, weil sie zu spät in den Zug einsteigen. Dennoch ist Entwarnung angesagt: nur wer ultra langsam ist, wird abgestraft – was auch immer „ultra“ heißt. Die neuen Metriken im Google Tool PageSpeed Insights verraten dir, ob du schon mitfährst oder ob der Zug für dich abgefahren ist.

First Content Paint verrät uns, wann der erste Content geliefert wird – jedoch nicht zu verwechseln mit der Time-to-Interact. DOM Content Loaded gibt an, wie lange es braucht, bis die vollständige Seite geladen ist. Nach dem Vortrag hatte ich noch kurz die Gelegenheit genutzt, um mit Markus zu sprechen. Heraus kam, dass er bei allen getesteten Seiten nicht eine dabei hatte, die im roten Bereich ist. Abzuwarten gilt es, wie sich das Tool weiterentwickelt und welche Grenzwerte für die Einordnung zwischen grün, gelb und rot sorgen.

Wie du deinen Pagespeed optimieren kannst, verraten wir dir hier.

Markups

Schon 2017 hat Google angekündigt, sich verstärkt mit den strukturierten Daten auseinanderzusetzen. In 2018 wird der Fokus also nebst den anderen offenen Themen hier liegen. Schema.org ist vielen ein Begriff und wird vor allem bei Google Jobs, Produkten und Kochrezepten ausgeweitet.

Fazit

Reverse Engineering, also herausfinden wie der Algorithmus funktioniert und anhand dessen Ranking-Faktoren erstellen, ist laut Markus sowas von 2016. Keiner sieht mehr durch, wahrscheinlich nicht mal Google. Es gibt nicht mehr diesen einen Faktor, sondern der Algorithmus setzt sich aus mehreren hundert Faktoren zusammen.

In 2018 wird uns also vor allem der PageSpeed beschäftigen. Auch der Inhalt der Seite wird noch mehr in den Fokus rücken. Der Hype um Voice Search ist noch überbewertet, denn sie wird sich in unserer Arbeit nicht bemerkbar machen.

Martin Röttgerding: SEA Update 2018

Was hat sich im SEA so getan? Martin Röttgerding macht einen lockeren Eindruck und startet mit den Neuerungen bei AdWords. SEAs müssen sich so langsam ans neue Design und die Funktionen bei AdWords gewöhnen, denn es kann nicht mehr lange dauern, bis die BETA zur Vollversion wird und die alte Oberfläche gänzlich verschwindet.

Tagesbudgets

Für viele ein Problem, aber Hauptsache Google macht seine Kohle. Die Grenze der Tagesbudgets durfte Google bisher bis zu 20 % überschreiten, neu ist, dass sie sich jetzt herausnehmen diese Grenze auf 100 % zu setzen. Laut Unternehmen findet ein Ausgleich der Budgets nach 30,4 Tagen statt. Worst Case Szenario: das Tagesbudget wird jeden Tag um 100 % überschritten mit der neuen Grenze. Stellt man die Kampagne on hold, hat Google für die erste Zeit schon ordentlich Budget eingenommen.

Exact Match

Hier gibt es schon eine Zeit lang Abweichungen, denn so wurden beim Exact Match von Keywords falsche Schreibweisen inkludiert. Mit der neuen Funktionsweise werden nun auch Füllworter und Funktionswörter einberechnet.

So wird aus [job onlinemarkting] auch [jobs im onlinemarkting]. Die Semantik ist entscheidend, ob das Funktionswort oder die Reihenfolge als gleichwertig angesehen wird. (Beispiel: [flug hamburg münchen] und [flug münchen hamburg] wird nicht als gleich angesehen).

Youtube

Wer auf Youtube wirbt, hat ab sofort die Möglichkeit, seine Zielgruppen auf Events zu segmentieren. Hierbei ist die wahnsinnig breite Auswahl zwischen Hochschulabschluss, Hochzeit und Umzug wählbar. Nicht für jeden interessant, aber immerhin.

Displaynetzwerk

Um besser zu targeten, wen man eigentlich im Displaynetzwerk anspricht, ist es nun möglich, die Zielgruppen nach Interessen zu selektieren. In Verbindung mit jemals besuchten URLs, Orten und verwendeten Apps lassen sich so Zielgruppen zusammenstellen. Google stellt so automatisch eine Auswahl an passenden Usern zusammen und so spricht man auch genau die Leute an, die potenzielle Kunden darstellen.

Customer Match

Bisher haben wir die Möglichkeit gehabt, anhand von E-Mail-Listen eine gewisse Zielgruppe anzusprechen. Nun ist es möglich, auch anhand von Telefonnummern und Postanschriften Werbung zu schalten. Ob das auch für uns Datenschutz-Fanatiker in Deutschland interessant ist, sei mal dahingestellt. In Amerika ist das jedenfalls ein gern genutztes Tool.

Dynamische Textanzeigen

Unkompliziert potenzielle und bereits vorhandene Kunden erreichen dank dynamischer Textanzeigen. Mit Bedingungen konnte man bisher wunderbar verschiedene Textanzeigen für bereits vorhandene Kunden oder potenzielle Kunden anzeigen lassen. Die IF-Funktion muss man in der neuen Oberfläche nicht mehr händisch eintippen, sondern bekommt ein Formular mit Auswahlmöglichkeiten. Tippfehler adé!

Weitere Änderungen in AdWords:

  • Zielgruppen für die Suche im Displaynetzwerk: User, die statistisch ähnlich sind, werden durch Google herausgesucht
  • Anzeigenerweiterung: Rabattcodes und Gutscheine sind als Trigger in der Anzeige möglich
  • Google-Attribution wird kommen, bündel verschiedene Tools und spiele Analysen zurück

Fazit

AdWords legt eine Schippe drauf, wenn es um die nutzerbasierte Ausrichtung geht. Noch lässt sich nicht alles anwenden, was zum Beispiel bei Facebook schon vorhanden ist, aber die Richtung ist eingeschlagen. Also steht die Frage im Raum: Alles für den Nutzer? Noch steht das Keyword im Vordergrund und wird sich so schnell nicht ändern.

Daniel Schätzle: „Online-Marketing und DSGVO: Was zukünftig noch beim Remarketing datenschutzrechtlich geht“

So richtig konnte ich mir unter dem Titel nichts vorstellen. Geht es hier um Politik? Jura? Was hat das mit mir zu tun? Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Es geht um Datenschutz.

Die neue Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) betrifft jeden, der im Online-Marketing aktiv ist. Der Rechtsanwalt Daniel Schätzle erfüllt vom Äußeren und Charisma nicht gerade das Klischee eines Volljuristen. Die neue DSGVO ist seit 2016 in Kraft getreten und im Mai 2018 findet die Anwendung in allen Mitgliedsstaaten statt, sie löst in Deutschland die BDSG, TMG und TKG ab – nein nicht TKKG wird abgelöst. Unternehmen die mehr als 10 Mitarbeiter haben, müssen einen Datenschutzbeauftragten haben/einstellen/benennen.

Wer sich mit Cookies beschäftigt, kennt bereits die ePrivacy-Regelung – ihr Nachfolger wird die ePrivacy-Verordnung. Im schlimmsten Falle wird sie dafür sorgen, dass der User nicht nur einmal seine Einwilligung auf Cookies abgeben muss, sondern auf jeder besuchten Seite. Als Daniel darauf zu sprechen kam, gab es merklich nervöses Hin und Her rutschen auf den Teilnehmerstühlen. Auch bei der Aussage, dass die Bußgelder nicht mehr maximal 300.000 € betragen können, sondern für große Unternehmen auch mal 20 Millionen € (!), hatte der Jurist unsere volle Aufmerksamkeit.

Online-Marketing: was müssen wir also tun?

Als erstes müssen Unternehmen Datenschutzkonzepte erstellen. Wie wird mit den Daten umgegangen? Wann werden sie gelöscht? Wer hat darauf Zugriff? Hier sind auch Themen wie Mitarbeiterdaten wichtig.

Auf der Website müssen Datenschutzerklärungen und Einwilligungserklärungen angepasst werden.

Das Thema wird uns in Zukunft noch weiter beschäftigen und am besten sollte man schon vorgestern mit den Vorbereitungen angefangen haben. Der ganze Vortrag war inhaltlich mit Unmengen an Insights gespickt, über die man ein ganzes Buch schreiben könnte. Gesagt getan: wer sich also eine schöne Abendlektüre gönnen will …

Helen Ramm: „Die eigene Website neu kennenlernen: Potenziale mit Google Analytics aufdecken“

Nach einer kurzen Verschnaufpause und frischem Kaffee geht es in die Datenanalyse mit Helen Ramm.

Die SEA-Teamleiterin von Bloofusion startet beim Analysieren immer mit der Zielsetzung. Sowohl positive Ziele als auch negative Ziele sollten bei der Datenanalyse nicht fehlen. Welche Nutzer gelangen auf meine Seiten, die ich gar nicht erreichen wollte? Was macht der Nutzer auf meiner Seite, was er nicht tun oder sehen sollte? Und wie wirken sich die negativen Ziele auf meine positiven Ziele aus? Zum Beispiel sind 404-Fehlerseiten oder nicht mehr verfügbare Produkte und lange Lieferzeiten negative Signale für den User und sollten genauso analysiert werden wie positive Signale.

Um auch sinnvoll zu analysieren, empfiehlt Helen, sich genau die Zielgruppe anzuschauen, die man erreichen möchte, ebenso wie die unerwünschten Besuchergruppen. Analytics bietet eine Menge Personalisierungsmöglichkeiten, die helfen können, die Auswertung sinnvoll zu gestalten (wie Zielsetzungen, Channel-Gruppierungen und angepasste Attributionsmodelle). Berichte lassen sich individualisieren und man kann benutzerdefinierte Segmente erstellen. Die Datenmenge sollte man also genau segmentieren, um genau den Teil der Daten zu nutzen, mit dem sich aussagekräftige Schlüsse ziehen lassen.

Alles nicht neu, aber umso besser, wenn wir ab und zu daran erinnert werden und die Zielgruppe im Fokus behalten. Negative und positive Zielsetzungen helfen bei der Analyse genauso wie das Eintauchen in die Datentiefe.

Maximilian Geisler: „Alles muss man selber machen lassen: Mit dem Google Tag Manager Zeit, Geld und Nerven sparen“

Beim Thema Analytics und Datenanalyse darf natürlich der Tag-Manager nicht fehlen. Maximilian Geisler kämpft gegen den Mythos, dass der Tag-Manager ein kompliziertes Tool sei, bei dem man sich genaustens mit dem Code der Seite auseinander setzen muss.

Auch wenn es den Anschein macht, Maximilian bezeugt, dass er nicht von Google bezahlt wird, denn das Anpreisen des Google-Tag-Managers (GTM) kommt in seinem Vortrag das ein oder andere Mal vor. Die Beliebtheit des GTM liegt daran, dass es ein ideales Einsteigertool ist und sich einwandfrei mit allen Tools verbinden lässt, die man im Google-Universum (und darüber hinaus) so findet. Es finden sich ausführliche Hilfeseiten, Updates und Vorlagen, mit denen Einsteiger und Profis sich die Arbeit erleichtern. Klare Vorteile also gegenüber anderen Produkten.

Die Implementierung des GTM ist zunächst einfach: Der Container wird auf jedem zu analysierenden Dokument im HTML-Code hinterlegt und im Tool lassen sich die einzelnen Tags editieren, löschen und hinzufügen. Wer Angst bekommt, dass man im HTML-Code rumfummeln muss, da die IT mal wieder andere Prioritäten hat: Einmal den Container im Dokument implementiert, kann man alles weitere im GTM regeln. Und falls doch mal etwas schief läuft, bietet der GTM über alle Änderungen Dokumentationen an und alles lässt sich einfach wieder zurücksetzen.

Wann brauchen wir den GTM?

  • Beim Verwenden von AdWords oder Analytics
  • Wenn wir am Code der Seite arbeiten
  • Wenn wir mit einer Webanalyse beginnen
  • Wenn Ressourcen vorhanden sind
  • Wenn eine Seite fehlerfrei ist
  • Bei einem Relaunch

Andreas Engelhardt: „Beginners Guide für Conversion-Optimierung: Wie fange ich an meine Conversion Rate zu optimieren?“

Wer mit Conversion-Rate-Optimierung (CRO) nichts anfangen kann, war beim Vortrag von Andreas Engelhardt genau richtig. Mit einer Ruhe und Gelassenheit gab es einen Rundumschlag des Conversion-Prozesses mit kleinen Details und anschaulichen Folien. Von der Analyse hin zum Hypothesen aufstellen und der Erstellung von Variationen bis hin zum A/B-Test und zur Auswertung wurde der komplizierte Ablauf im CRO näher beleuchtet. Ein wirklich gelungener Vortrag, dessen Inhalt sich für Einsteiger perfekt geeignet hat.

Während die einen nun in der Pause genüsslich das Büffet plünderten, gab es für die andere nur ein Ziel: das Gewinnspiel. Jeder bekam mit seinem Namensschild gleichzeitig fünf kleine Kärtchen in gleicher Farbe. Ziel war es bis 16:30 Uhr alle fünf Farben beisammen zu haben. So kam man locker ins Gespräch mit anderen Teilnehmern und tauschte zu aller Anfang seine Farben gegen andere ein: Networking at its best.

Zu gewinnen gab es neben dem Trostpreis (einem Bing Give Away Paket) einen Gutschein von Jochen Schweizer im Wert von 200€.

Marting Rötterding & Cora Rothenbächer: „Das steckt drin: AdWords-Berichte und Visualisierungen“

Nach der Pause ging es im Advanced Track weiter mit SEA. Martin zeigt uns die neue Oberfläche von AdWords und einen Haufen schöner Dashboard-Berichte, die man in Kachelform als Startseite angezeigt bekommt. Die meisten dieser Ansichten sehen schön aus, sind aber zu undetailliert, um daraus Schlüsse oder Analysen aufzubauen. Unter anderem werden

  • Klicks gegen Impressions als Gesamtüberblick,
  • einige Kampagnen und Anzeigengruppen,
  • wichtigste Suchanfragen,
  • Veränderungen einzelner Kampagnen und größte Schwankungen,
  • Standorte und Auktionsdaten sowie
  • Zeiten und Kalenderansichten

geboten. Vorteile der neuen Ansicht:

  • Viele verschiedene Widgets in übersichtlicher Darstellung
  • Anschauliche Visulisierung
  • Regt zum Weitermachen an

Nachteile der neuen Ansicht:

  • Nicht immer relevante KPIs
  • Nicht alle Dimensionen und Metriken sind kompatibel
  • Schwankungen gibt es immer – „einer muss der Gewinner/Verlierer sein“

Wem das Dashboard nicht reicht, der sollte hier auf den Berichtseditor zurückgreifen. Dieser bietet weitaus mehr Möglichkeiten, manuell aussagekräftige Diagramme zu erstellen. Mit Filterfunktionen bekommt man schnell und einfach die gewünschten Ergebnisse geliefert. Die gespeicherten Berichte kann man danach auf dem Dashboard hinzufügen.

Auf Kampagnenebene lassen sich in der neuen Oberfläche Leistungsziele festlegen und visuell darstellen. Fügt man diese Ansichten zum Dashboard hinzu, kann man ganz einfach kontrollieren, wo einzelne Kampagnen liegen. Ein zusätzliches Insight-Feature ist die Prognose, die mit geliefert wird. AdWords berechnet die Wahrscheinlichkeit, dass die Ziele erreicht werden.

Zum Schluss gab es noch ein paar Tipps von Martin für den alltäglichen Gebrauch von AdWords:

  • Filter nutzen und zusammenfassen
  • Labels für gemeinsame Auswertungen: Statistiken nicht bei Excel zusammenaddieren, sondern direkt im Tool
  • Benutzerdefinierte Spalten für Segmente (zum Beispiel: Google-Anzeigen Pos. 1-4 und Suchnetzwerkanzeigen im oberen Bereich auf Impressionen vs. Impressionen der gesamten Kampagne)
  • Spalten für Charts nutzen

Ricarda Oberbeck: „Attention please: Aufmerksamkeit durch Displaywerbung“

Stellt man die Kampagnen richtig ein und nutzt die Zielgruppensegmentierung, so ist Display-Werbung ein wunderbares Tool, um visuelle Werbung an den Mann / die Frau zu bringen. Die Reichweite, Brand Awareness und die Messbarkeit sprechen für die Nutzung des Google Display Netzwerks.

Die richtige Zielgruppe zu finden und zu segmentieren ist im Display-Bereich besonders wichtig. So werden User nach Interessen, Customer Journey, Umfeld, und Keywords segmentiert. Nachdem man seine potenziellen Kunden definiert hat, spielt die visuelle Darstellung bei Anzeigen eine besonders große Rolle – denn wie wir alle wissen, werden wir mit Anzeigen geradezu bombardiert. Sich hier von den Wettbewerbern abzusetzen ist also die Aufgabe einer Marke. Die Formate bei Anzeigen im Google Display-Netzwerk sind vielfältig und man sollte sich genau Gedanken machen, wie man mit wenig Aufwand den größtmöglichen Effekt erzielt. Hat man ein paar schöne Anzeigen geschaffen und die Zielgruppe definiert, geht es anschließend ums Timing. Wo befindet sich der potenzielle Kunde in der Customer Journey?

Abschließend muss man sich also bewusst sein, dass man eine riesige Reichweite mit Display-Anzeigen erreichen kann – doch nicht alle davon sind potenzielle Kunden. Ist man sich dessen bewusst, kann man das Display-Netzwerk perfekt für die Neukundengewinnung, das Markenimage und die Kundenbindung nutzen – und damit auf lange Sicht auch zur Umsatzsteigerung.

Kai De Wals: „WHY so SERIOUS: Effektive und kreative Anzeigentexte“

Ein selbstbewusster Kai De Wals startet mit ein paar Folien zu seinem Werdegang, damit auch jeder weiß, welche Koryphäe vor uns steht. Bei der Anzahl an Auszeichnungen wird jeder treue Pfadfinder blass vor Neid.

„Früher gingen wir online, heute leben wir online“, damit hat Kai die Aufmerksamkeit der Teilnehmer, die ihm an den Lippen hängen. Voller Passion zählt er die – fast unbegrenzten – Variationen der Anzeigen auf. Doch er beschränkt sich heute auf die verschiedenen Techniken, die man beim Erstellen von Anzeigen nutzen kann:

  • Komprimierung: inhaltliche und formale Verdichtung
  • Dialog: Fragen beantworten
  • Aktualität: saisonale und zeitliche Angaben
  • Verknappung: „nur noch 100 Stück auf Lager“
  • Preise und Zahlen: „kostenlose Beratung“, Konkurrenz beachten, „2017“ kommt besser als ausgeschrieben
  • Provozieren: Kunden angreifen und abholen
  • Emotionen: positive und negative hervorrufen
  • Bedürfnisse: „das heißt für Sie …“, „so sparen Sie …“

Welche der Techniken am besten konvertiert, hat Kai selbst getestet. Von 10.000 Search Ads haben die Ads mit Preisen und Zahlen am besten funktioniert, gefolgt von Anzeigen, die auf Emotionen abzielten.

Neben den Techniken gibt’s noch ein paar Tipps und Methoden für dynamische Anzeigen. Unter anderem geht es um die Bedingungen (IF-Funktion), Ad Customizer mit Datenfeed, Countdown-Funktionen und Dynamic Keyword Insertion.

Insights aus dem Vortrag (für mich als SEO):

  • A/B -Tests sind wichtig, um immer wieder zu optimieren
  • Ziele bestimmen und in AdWords Kampagnen hinterlegen
  • Nachdem man 80 % der Basics unter Kontrolle hat, kann man sich mit den coolen Details beschäftigen
  • Der Qualitätsfaktor setzt sich aus direkten & indirekten Faktoren zusammen

Markus Hövener: „Think like a SEO: Die typischen Fehler – und die besten Potenziale“

Nach einem kleinen Ausflug in die Funktionsweise der DKIs mit Kai im Anschluss an seinen Vortrag gab es für mich nur einen schnellen Kuchen auf die Hand und dann ging es direkt weiter mit dem abschließenden Vortrag von Markus: „Think like a SEO“.

Für den Vortrag hat Markus sich 10 Websites der Teilnehmer vorgenommen und die größten Potenziale aufgezeigt, die allgemeingültig sind. Er hat schließlich schon ein paar Analysen und dicke Papers für Kunden verfasst.

Abstimmung von Seiteninhalten

Wer hat es noch nicht erlebt: Suchanfrage eingegeben, aufs Nächstbeste, vielversprechendste Ergebnis geklickt und auf der Zielseite wartet nur große Enttäuschung. Das Versprochene im Snippet wird nicht eingehalten und ab zum nächsten Ergebnis. Immer wieder haben wir es mit einem Mismatch der Titles und Descriptions mit dem, was sich tatsächlich auf der Zielseite verbirgt, zu tun.

Entscheidend ist also das Wording. Wenn das Produkt einen Fantasienamen hat oder die Dienstleistung vollkommen am eigentlichen Namen vorbeigeht, sollte man sich immer wieder fragen, wonach die potenziellen Kunden tatsächlich suchen. Auch wir müssen immer wieder feststellen, dass es tolle Marketing-Namen für Farben und Produkte gibt, die kein Mensch suchen wird. Wenn ihr einen Bohrer verkauft, dann nennt ihn einfach so.

Blogs, Magazine, Ratgeber und Co.

Wer einen Firmenblog führt, sollte nicht nur für die relevanten Inhalte sorgen, sondern auch die Struktur der Domain beachten. Ein Shop läuft auf der Domain onlineshop.de und der Blog auf einer komplett anderen Domain onlineshop-shoppingguide.de. Die Beziehung zwischen den Domains ist höchstens dem Leser bekannt. So werden positive Signale wie Links nur auf eine Domain einzahlen. Markus‘ Tipp an dieser Stelle: Verzeichnisse benutzen (onlineshop.de/shoppingguide) oder Subdomains (shoppingguide.onlineshop.de). So werden Trustsignale ideal weitergereicht. Gleiches gilt für Microsites, die für einen Teil der Website angelegt wurden oder für Kampagnen.

Markus‘ Tipps für die Content-Erstellung für Corporate Blogs und das Matching von Suchanfragen auf URLs und Seitentypen haben die noch skeptischen Teilnehmer überzeugt, sich doch mal Gedanken um das Matching der Seiteninhalte zu machen.

Google ist auch nur ein Nutzer

Das Crawling mancher Seiten ist für Google manchmal eine mittelschwere Katastrophe. Hier ist JavaScript das Stichwort. Google wird zwar immer schlauer und der Bot kann mittlerweile auch JavaScript folgen und es interpretieren, aber im Großen und Ganzen ist es eine textbasierte Maschinerie. Man sollte also nicht nur die „site:“-Anfrage gebrauchen, um indexierte Seiten zu identifizieren, sondern mit Screaming Frog findet man ganz einfach heraus, wie viele Seiten tatsächlich zugänglich sind.

Wenn man schon mal dabei ist, liefert die Analyse über die Anzahl von URLs ein Bild über die gesamte Website. Dabei entdeckt man in manchen Fällen einen ganzen Haufen an Dokumenten, die irrelevant für die Indexierung oder das Crawling sind. Ein häufiger Fehler ist das nicht ausschließen von Parametern, hier entsteht eine riesige Menge an URLs, die alle den gleichen Inhalt bieten. Das Problem lässt sich mit einem Canonical Tag lösen, wenn man ihn richtig einsetzt (falsch verwendet, wird Google ihn nicht beachten).

Es ist wie mit dem Ausmisten vom Dachboden: kostet etwas Zeit, aber am Ende kann doch jede Menge Zeugs auf den Müll und nur das wichtige wird behalten.

Interne Verlinkung

Nicht nur die Indexierung und das Canonical fallen in diesem Zusammenhang, sondern auch die interne Verlinkung. Diese lässt sich ganz einfach zusammenfassen: Was ist mir am wichtigsten? = Wird intern prominent verlinkt. Achtet man auf die hierarchische Klicktiefe der Seite, sollten die relevanten Inhalte nicht mehr als vier Klicks von der Startseite entfernt sein.

Mehr Tipps zur internen Verlinkung findest du hier.

Strukturierte Daten

Wie schon im Kick-off, erwähnt Markus noch einmal die Verwendung von Markups. Was für viele Shops ein echtes Potenzial bietet sind Bewertungen. Bis zu + 13 % CTR-Steigerung sind möglich, wenn man die kleinen Sternchen im Snippet verwendet. Sie sollten Aufmerksamkeit verschaffen und für jedes Produkt individuell sein.

Mit diesen Potenzialen sind ein paar Grundlagen in der Suchmaschinenoptimierung vorgestellt worden. Man sollte sich also vor allem mit den Basics beschäftigen – und wenn man die in den Griff bekommen hat, geht’s ans Eingemachte. Markus betont zum Ende noch einmal, wie wichtig Content geworden ist und auch weiterhin bleiben wird: Also schreib keinen Unsinn, sondern nur relevante Inhalte, gut aufbereitet und mit visuell dargestellt.

Fazit

16:30 Uhr. Die Spannung im Saal steigt. Die Teilnahme am Gewinnspiel ist beendet. Um die Verlosung unparteiisch auszuführen, ist Fachpersonal gefragt: Nachwuchstalente aus ganz eigenem Haus. Markus‘ Kinder ziehen gekonnt den Trostpreis und den Hauptgewinn und damit ist der Ausklang des Tages eingeläutet.

Jeder Speaker darf zum Schluss noch einen finalen Tipp an die Teilnehmer verteilen und damit wird der gelungene Strategietag der BLOO:CON mit einem Kaltgetränk an der Bar beendet.

Mein persönlicher Eindruck der Veranstaltung: viel dazu gelernt, nur ein wenig Eigenwerbung, coole Speaker und eine angenehme Atmosphäre.

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Vanessa Ostner

Nach dem Marketing-Studium 2014 in den Niederlanden habe ich in Osnabrück die ersten Erfahrungen im Offpage-Bereich gesammelt. Darauf folgte eine Station in den Niederlanden als SEO-Assistentin für ein internationales Unternehmen. Den Niederländern bin ich bei einer Deutsch/Niederländischen Agentur in Berlin treu geblieben und um mich Anfang 2017 endgültig zu lösen fand ich meinen Weg zu LEAP/ ins SEO-Consultanting-Team.