Das erfährst du in diesem Beitrag:
- Wie hat Google es an die Spitze geschafft?
- Warum solltest du diversifizieren?
- Welche alternativen Traffic-Quellen gibt es?
Was Google in den letzten 18 Jahren geschafft hat, ist nahezu unglaublich. Der Suchmaschinengigant aus Mountain View hat nach und nach fast alle seine Konkurrenz ausgeschaltet – mehr oder weniger, doch wer sucht denn heute noch mit Lycos oder mit dem, was von Yahoo übrig ist? Und darüber hinaus hat sich das Wort „googlen“ international als Verb für die Suche im Internet genauso etabliert, wie wir sonst Küchenrollen „Zewa“ und Taschentücher „Tempo“ nennen.
Doch trotz allem dürfen wir nicht vergessen, dass es Alternativen gibt – und dass es vor allem gute Gründe gibt, diese auch zu benutzen. Von diesen anderen Traffic-Quellen berichten wir dir jetzt. Doch schauen wir erstmal, wie Google es geschafft hat, sich seine marktbeherrschende Position zu erarbeiten.
… war für Google nicht leicht. Wir erinnern uns: 1999 gab es immer noch zahlreiche Webkataloge, in denen Websites händisch eingetragen wurden. Diese gibt es zwar noch immer (Craigslist zum Beispiel), aber ihre Relevanz für die Nutzer und Nutzerinnen hat stetig abgenommen, seit die ersten Algorithmus-basierten Suchmaschinen gestartet sind. Anbieter wie Aol, Yahoo oder Lycos starteten einen neuen Trend: An Stelle einer Suchmöglichkeit in vorgegebenen Kategorien spielten sie Ergebnisse auf Basis der eingegebenen Suchbegriffe aus.
Was auf der einen Seite eine wirkliche Erleichterung für den Nutzer bzw. die Nutzerin war, war auf der anderen Seite noch mit vielen Problemen behaftet. Die Algorithmen dieser Suchmaschinen waren noch nicht besonders klug und die Rankings daher oft vogelwild. Zudem waren sie in vielen Fällen einfach zu überlisten – ein Paradies für SEOs und Glücksritter.
Hier trat nun Google auf den Plan. Die zwei Studenten Larry Page und Sergey Brin hatten eine revolutionäre Idee, mit der sie das Ranking schlagartig verbessern konnten: den PageRank. Dieser besagt grundsätzlich, dass Seiten dann gut ranken, wenn sie viele Empfehlungen (Backlinks) von anderen Seiten erhalten. Da auch dieses System noch relativ leicht zu manipulieren war, wurde es mit den Jahren immer weiter verbessert – heute spielen auch die Nutzersignale eine zentrale Rolle.
Doch wichtig ist vor allem eines: Durch seine neuartige Herangehensweise, lief Google allen alten Playern den Rang ab. Und der Suchmaschinenmarkt war nur der Anfang. Auf dieser Basis wurden zahlreiche Dienste ins Leben gerufen, ohne die wir uns das Leben heute kaum noch vorstellen können:
Google ist also von einer bloßen Suchmaschine zu einem wirklichen Dienstleister geworden. Und das nicht zuletzt, weil alle Dienste kostenfrei angeboten werden.
Doch diese Gratis-Mentalität kann von Google nur bedient werden, weil der Nutzer bzw. die Nutzerin gar nicht KundIn ist. Vielmehr ist er Teil des Angebots. Mit seinen Suchen und seinen Daten ermöglicht er es Google, das unglaublich lukrative Ads-Geschäft zu betreiben.
Für die meisten von uns ist dieser Tausch sicher ein fairer – viele NutzerInnen wissen nicht einmal, dass es bei Google überhaupt Werbeanzeigen gibt. Doch Googles Abhängigkeit von den Werbeeinnahmen führt immer wieder zu Kontroversen.
Auf der einen Seite ist es problematisch, dass Google immer mehr Anzeigen im sichtbaren Bereich platziert. Und das nicht nur in der organischen Suche, sondern auch in der lokalen Suche im Local Pack. Da es vielen Nutzern und Nutzerinnen einerlei ist, ob sie auf eine Anzeige oder ein organisches Ergebnis klicken (oder sie es wie erwähnt gar nicht wissen), müssen diejenigen, die nicht in Ads investieren wollen oder können, um ihren Traffic bangen.
Hinzu kommt, dass Google natürlich so viele unterschiedliche Werbeeinblendungen wie möglich ausspielen möchte. Da ist es für den Suchmaschinenriesen eher hinderlich, wenn sich zu viele NutzerInnen zu den Websites durchklicken. Viel besser wäre es doch, wenn Google die gesuchten Antworten selbst gibt – zum Beispiel durch Direct Answer-Boxen oder Knowledge Panel. Hier erfordert es dann schon viel SEO-Geschick, um den Nutzer bzw. die Nutzerin trotzdem auf die eigene Website zu bekommen – frag mal große Brands wie Yelp.
Google monopolist not satisfied with above the fold they've now claimed "page 2" cc @kaufer #byeorganic pic.twitter.com/qGXmt2Z5K5
— Jeremy Stoppelman (@jeremys) August 5, 2016
Du siehst also, dass Traffic von Google keine Konstante ist. Denn allein dann, wenn Google das Design der Suchergebnisseite ändert, wird sich dein Traffic verändern. Und was passiert, wenn Google dann noch ein Update fährt oder einen der circa 256 Ranking-Faktoren ändert, kannst du dir denken (oder hast es sicher auch schon einmal erlebt).
Es wäre also verrückt, wenn du bei der Traffic-Gewinnung für deine Website ausschließlich auf Google setzen würdest. Denn sobald Google einmal die Regeln ändert, können ganze Unternehmen in die Knie gehen. Mache dich also nicht abhängig von einer Quelle, sondern schaue über den Tellerrand.
Dies ist auch wichtig, da sich das Suchverhalten der Nutzer und Nutzerinnen aktuell dramatisch ändert. Zum einen gibt es den Schwenk zum mobilen Endgerät, mit dem Google gut umgehen kann. Aber was ist mit der Sprachsuche? Hier kann Google keine AdWords-Anzeigen mehr ausspielen und muss sich daher ein neues Monetarisierungssystem überlegen. Zudem suchen UserInnen mit ihrer Stimme ganz anders – deine Rankings können in diesem Umfeld also auf einmal viel weniger Wert sein. Und dann sind ja auch noch die Apps. Viele Nutzer und Nutzerinnen suchen schon heute deutlich weniger, sondern verbringen viel mehr Zeit in Apps. Wenn du auf diesen Zug also sinnvoll aufspringst, machst du dich von der Suche unabhängiger und landest direkt auf den Smartphones deiner Zielgruppe.
Im folgenden E-Book wollen wir dir daher einige Möglichkeiten aufzeigen, mit denen du deine Traffic-Quellen erweitern und deine Markenbekanntheit steigern kannst. Dabei soll es vor allem um folgende Themenbereiche gehen:
All diese Möglichkeiten bedeuten allerdings absolut nicht, dass du Google und SEO vernachlässigen sollst. Auf gar keinen Fall! Beides muss auch weiterhin eine zentrale Position im Marketing-Mix innehaben. Doch du brauchst einfach einen belastbaren Plan B für den Fall, dass Google dich nicht mehr prominent rankt. Wenn du also dank SEO deinen Traffic über Google vermehrst und dank weiterer Maßnahmen auch den Anteil des Traffics aus anderen Quellen erhöhst, bist du für alle Eventualitäten gewappnet.
Und wenn du auf vielen Kanälen mit starken Inhalten präsent bist, hat dies zudem noch einen weiteren Vorteil: Du betreibst langsam aber sicher Markenaufbau und steigerst deine Bekanntheit in der Zielgruppe. Dies wird im Bestfall dafür sorgen, dass du mit der Zeit immer mehr direkten Traffic erhältst – die Leute bookmarken dich also oder gehen ohne den Umweg Google direkt auf deine Website. Und damit hast du natürlich im Endeffekt am meisten gewonnen.
Das Zauberwort heißt hier also Diversifizierung. Sorge am besten dafür, dass nicht ein Kanal (egal ob Google oder ein anderer) zu stark wird. Keine Traffic-Quelle, egal, wie mächtig sie auch sein mag, sollte für mehr als 30 % deines Traffics verantwortlich sein.